Vincent Kompany beim Testspiel
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FC Bayern in Südkorea – neuer Spielstil unter Kompany

FC Bayern in Südkorea – neuer Spielstil unter Kompany

Im Testspiel gegen Tottenham Hotspur hat der FC Bayern unter Trainer Vincent Kompany mit einem neuen Spielstil gewonnen und auch bei Personalien wie Joshua Kimmich tut sich etwas. Trotzdem gibt es noch mehr als eine Baustelle beim Rekordmeister.

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Egal ob Trainer, Spieler oder Funktionär - beim FC Bayern waren zum Abschluss der Südkorea-Reise alle gut aufgelegt. "Wenn ich überlege, dass wir nach ein paar Tagen im Training schon so eine erste Halbzeit hinlegen konnten, dann macht einen das erst mal zufrieden", sagte Thomas Müller über das Testspiel gegen Tottenham Hotspurs vor 63.496 Zuschauern am Samstagabend in Seoul, das die Bayern mit 2:1 gewannen.

Bayern München hat einen neuen Spielstil

Müller sprach von der ersten Halbzeit, dort ließ sich gut erkennen, wie sich Cheftrainer Vincent Kompany den neuen Bayern-Fußball vorstellt: Aktiv, aggressiv und intensiv - so soll das Heilmittel gegen die Titellosigkeit sein.

In der vergangenen Spielzeit wirkte das Spiel der Bayern häufig statisch und wenig kreativ. Nach langen Aufbausequenzen fehlte am Ende die offensive Durchschlagskraft. Gerade gegen enges Pressing wie gegen den amtierenden Meister Bayer Leverkusen hatte der FC Bayern große Probleme.

Vorgeschmack auf "Kompany-Fußball"

Ganz anders der Test gegen Tottenham. In einem Spiel, in dem auf allen Positionen gewechselt wurde, dominierten die Bayern mit Zug zum Tor, Kombinationen auf engem Raum und Mann gegen Mann Pressing. Quasi ein Spiegel der Spielweise des Gegners aus der Premier League.

"Beide haben mit offenem Visier gespielt. Beide haben versucht, Mann gegen Mann zu pressen. Nach so kurzer Zeit konnte man schon eine gewisse Handschrift erkennen", analysierte Joshua Kimmich. Bei Müller kam der Ansatz ebenfalls gut an, er sei ja ohnehin "eher ein Freund des Pressings".

Auch wenn nur zwei Tore durch Talent Gabriel Vidović und Reservist Leon Goretzka heraussprangen, lobte Kompany seine Mannschaft: "Für uns war es wichtig, ab dem Moment Gefahr auszustrahlen, in dem wir in Ballbesitz gelangten. Das haben wir richtig stark umgesetzt." Es wird sich zeigen, ob der Belgier den von ihm angestrebten fußballerischen Kulturwandel auch erfolgreich etablieren kann.

Kimmich deutet Verbleib an

Zu einzelnen Spielern wollte Kompany sich nicht äußern. Allerdings sagt die Aufstellung von Kimmich im Mittelfeld und der offensiveren Mittelfeldrolle von Goretzka aus, dass sich die Rollen einzelner Spieler ändern könnten.

Sowohl beim FC Bayern als auch bei der Nationalmannschaft spielte Kimmich zuletzt auf der Rechtsverteidiger-Position und auch unter den Verkaufskandidaten fand sich der Name des 29-Jährigen: "Ich bin schon sehr hungrig auf die neue Saison, und zusammen haben wir große Ziele", sagte Kimmich und wischte die Spekulationen um einen Abschied aus München vorerst beiseite.

Sportvorstand Max Eberl gab zum Ende der sechstägigen Südkorea-Reise preis, dass er bereits mit Joshua Kimmich gesprochen hat: "Dass Joshua für uns ein wichtiger Spieler in der Zukunft werden soll, das ist so."

Es müssen Topspieler verkauft werden

Die Formulierung "wichtiger Spieler für die Zukunft" schließt längst nicht aus, dass Kimmich die Bayern nicht doch noch verlässt. "Wir müssen und wollen Geld einnehmen", hatte Eberl zuletzt betont, Uli Hoeneß sogar einen Einkaufstopp verhängt.

Neben Kimmich sollen auf der Verkaufsliste angeblich Stars wie Leon Goretzka, Matthijs de Ligt, Kingsley Coman, Alphonso Davies, Noussair Mazraoui, Serge Gnabry oder Leroy Sané stehen. "Ja, wir wollen abgeben", betonte Eberl am Sonntag erneut, der Transferstau bereite ihm mächtig Kopfschmerzen.

Bereits in Südkorea mit dabei war Neuzugang João Palhinha, dessen Debüt gegen Tottenham Eberl positiv beurteilte: "João ist ein Vollprofi. Er wird uns extrem helfen." Eine klare Aussage gab es auch zum Spanier Bryan Zaragoza. Der 22-Jährige soll angesichts der starken Konkurrenz in der Offensive nach nur einem halben Jahr in München verliehen werden.

Verletzte und Urlauber fehlen noch

Leroy Sané war bei der Südkorea-Tour nicht dabei. "Leroy wird noch einige Zeit seine Reha machen", kündigte Eberl an. "Er soll jetzt mal nach dieser Schambeinverletzung, die er wirklich durch die letzte Saison und die EM getragen hat und der Operation danach zu 100 Prozent fit werden. Da werden wir wirklich von Woche zu Woche schauen."

Harry Kane ist dagegen nach verlorenen EM-Endspiel mit England gegen Spanien im verlängerten Urlaub. Der Torjäger soll möglichst bis zum Pflichtspielstart am 16. August im DFB-Pokal beim Zweitligisten SSV Ulm startklar sein.

Der richtige Härtetest kommt in der Bundesliga

Eberl wird jetzt zusammen mit Kompany an dessen Wunsch-Elf arbeiten, die seine aggressive Spielidee erfolgreich umsetzen kann. Der sportliche Erfolg wird nach einer titellosen Saison der Gradmesser sein, findet auch Müller: "Wir haben einiges vor in dieser Saison."

Ein frischer und vielversprechender fußballerischer Ansatz ist dafür vorhanden. Der muss sich allerdings mit noch unklarem Personal in DFB-Pokal, Bundesliga und Champions League erst noch beweisen.

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