Thomas Müller stand erhaben über dem Feld der Münchner Fußballarena auf der Tribüne der Südkurve und blickte zufrieden auf seine Fans. Er war nach Abpfiff der Partie gegen den SC Freiburg (2:0) über den Zaun geklettert und ließ sich von 75.000 Menschen hochleben.
Seinen Fans gab der 34-Jährige - neben dem Heimsieg - gleich mehrere Gründe, ihn anzuhimmeln: Der Traditionsspieler brach einen Rekord, brachte das Heimpublikum mit einem eleganten Tor zum Jubeln und stattete ihnen schließlich noch den Besuch auf der Tribüne ab.
Müller nun alleiniger Rekordhalter
Schon als Müller in der 59. Minute unter tosendem Applaus eingewechselt wurde und für Michael Olise aufs Feld kam, war klar: Es wird ein geschichtsträchtiger Auftritt des Münchners. Es war sein 710. Pflichtspiel für den FC Bayern München. Vergangene Woche war er mit Legende Sepp Maier gleichgezogen, jetzt ist er alleiniger Rekordhalter.
"Rekorde sind mir nicht wichtig"
Und als wäre der Abend nicht schon besonders genug, schoss Müller seine Mannschaft auch noch zum 2:0. Elegant wie eh und je: Vorlage von Gnabry, Müller legte sich den Ball geschickt an den linken Fuß, traf präzise ins rechte obere Eck und jubelte - schon zum 245. Mal. So viele Tore hat er jetzt auf dem Konto, dazu kommen 269 Vorlagen.
"Solche Rekorde sind mir nicht so wichtig, sondern dass ich heute ein brutal schönes Tor gemacht habe, technisch überragend und dann geht der auch noch rein. Das ist das, was mir Spaß macht", sagte Müller später.
Mitspieler, Gegner, Trainer und Schiedsrichter gratulieren Müller
Doch natürlich genoss Müller auch den Jubel über diesen besonderen Sieg. "710 Mal 100 Prozent für den FC Bayern und kein Ende in Sicht. Danke, Chapeau und weiter so, Thomas!", war auf einem riesigen Plakat in der Kurve zu lesen.
Schon direkt nach Abpfiff hatte Müller strahlend Glückwünsche von allen Seiten entgegengenommen. Seine Mitspieler, die Gegner, die Trainer und auch die Schiedsrichter - sie alle gratulierten dem 34-Jährigen, der im August 2008 sein erstes Pflichtspiel für die Bayern absolviert hatte.
Kompany und Kimmich mit lobenden Worten
Nicht nur in den Spielen gebe Müller immer alles, "sondern auch im Training", sagte sein Trainer Vincent Kompany: "Das macht Thomas so besonders, er ist 34, aber es geht weiter, und viele Spiele kommen noch." Das sei "wichtig: wir brauchen ihn."
Joshua Kimmich rechnete vor: Bei Bayern käme man, "wenn es gut läuft, auf 50 Spiele". Um Müllers Zahl zu erreichen, müsse man "14 Saisons absolut fit und gesund bleiben". Dies "allein ist der helle Wahnsinn", sagte Kimmich. Überdies müsse man "auch noch die Einsätze bekommen. Das ist crazy. Nicht viele erreichen diese hohe Anzahl an Spielen - und das für einen Verein. Das ist schon eine Hausnummer."
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