Die Länderspielpause ist vorbei - der Ball rollt wieder in der Bundesliga. Der FC Bayern ist zu Gast bei Aufsteiger Holstein Kiel. Doch das Auswärtsspiel bei den noch sieglosen Störchen stand weniger im Vordergrund bei der Abschluss-Pressekonferenz als die Kritik von Dietmar Hamann an Bayern-Youngster Jamal Musiala.
Musiala ein "Alleinunterhalter"?
Musiala trete oft als "Alleinunterhalter" auf, schrieb der Sky-Experte in seiner Kolumne. "Wenn er zehnmal den Ball bekommt, nimmt er neunmal den Kopf runter und fängt an zu dribbeln." Und weiter: "Wenn ich aus Bayern-Sicht Wirtz und Musiala tauschen könnte, würde ich es gleich morgen tun."
Die Verantwortlichen des Rekordmeisters wiesen diese Kritik energisch zurück. "Wir sind extrem happy, einen solchen Spieler zu haben. Er ist ein Weltklasse-Spieler, ein außergewöhnlicher Spieler. Seinetwegen gehen die Leute ins Stadion, wegen der Art und Weise, wie er spielt. Er kann Spiele entscheiden", sagt Sportdirektor Christoph Freund.
FCB-Sportdirektor Freund: Musiala ist ein "Teamplayer"
Musiala war - wie schon bei der Heim-EM, einer der auffälligsten Spieler bei den Nations-League-Spielen der Nationalmannschaft. Beim 5:0-Sieg gegen die Ungarn war er an vier von fünf Toren beteiligt - eines schoss er selbst, die anderen bereitete der 21-Jährige vor. Auch beim 2:2 gegen die Niederlande hatte Musiala seine Momente, lieferte den Pass zur 1:0-Führung. "Er ist ein absoluter Teamplayer", stellt Freund fest.
Die Kritik an Musiala kann Freund daher nicht nachvollziehen. "Warum er kritisiert wird, wer so eine Meinung hat - das ist schon ein bisschen absurd, weit hergeholt. In anderen Ländern - ich bin ja kein Deutscher - werden solche Spieler einfach hochgelobt und man ist dankbar."
FCB-Trainer Kompany: "Jamal soll nichts ändern"
Trainer Vincent Kompany ergänzt, er habe "schon den ein oder anderen Topspieler miterlebt. Jamal soll nichts ändern, einfach so weitermachen. Er kann das Ziel haben, einer der drei, vier besten Spieler der Welt zu sein."
Das glaubt auch Freund: "Er wird das nächste Jahrzehnt prägen für Deutschland und Bayern München." Der Vertrag von Musiala bei den Münchnern läuft noch bis 2026. Unlängst machte sich schon FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer für den Nationalspieler stark. Er hofft auf eine langfristige Bindung.
"Das ist eine ganz wichtige Personalie für die Zukunft, natürlich gibt es da Gespräche. Wir hoffen, dass wir die positiv zum Abschluss bringen. Natürlich ist es unser Ziel, dass er sehr langfristig bleibt und eine Ära mit prägen wird", sagt Freund. Zunächst soll er aber am Samstag in Kiel auflaufen - und diesem Spiel wieder einmal seinen Stempel aufdrücken.
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