Der Fußball-Drittligist TSV 1860 München hat einen neuen Trainer. Der gebürtige Nürnberger Argirios Giannikis übernimmt den strauchelnden Traditionsverein und soll den Drittligisten vor dem Abstieg in die Regionalliga Bayern retten - ein Mittelfranke soll also zum Erlöser in Oberbayern werden. Aktuell haben die Löwen gerade einmal zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
Aufgrund der anhaltenden Negativserie trennten sich die Sechziger im Dezember von Maurizio Jacobacci, auch der Interimstrainer Frank Schmöller konnte in seinen beiden Partien als Löwen-Verantwortlicher keine Punkte erwirtschaften. "Ich freue mich riesig auf die Aufgabe und darauf, die Mannschaft, die Mitarbeiter und die Fans kennenzulernen", sagte der neue Coach. "Wir haben in den nächsten Monaten eine Menge Arbeit vor uns. Ich bin überzeugt davon, dass wir gemeinsam unsere Ziele erreichen werden." Am 20. Januar empfängt 1860 beim Rückrundenauftakt den MSV Duisburg zum Kellerduell.
Erster Kniff des neuen Sport-Geschäftsführers Werner
Damit hat der neue Sport-Geschäftsführer Christian Werner gleich zum Amtsantritt einen Haken hinter einer seiner wichtigsten Aufgaben auf der To-do-Liste gesetzt - als nächstes erwarten die Löwen-Fans Verstärkungen auf dem Spielfeld. Am Mittwoch stellte sich sowohl Werner als auch Giannikis in München vor. Letzterer betreut seinen Klub am Nachmittag bereits bei seinem ersten Testspiel gegen die WSG Tirol. "Die Mannschaft hat 18 Tore geschossen. Das ist wenig", sagte der 43-jährige Giannikis bei seiner Vorstellung.
Bezogen auf den Klassenerhalt sprach er von einer herausfordernden Aufgabe. Er sei jedoch überzeugt davon, dass in der Mannschaft mehr Potenzial stecke, als sie es bisher auf dem Platz gezeigt habe.
"Seine Spielphilosophie ist es, das Heft des Handelns in die eigene Hand zu nehmen und trotz des Blicks auf eine stabile Defensive stets aktiven Fußball zu spielen", sagte Werner über den Coach. "Dies sehe auch ich als das Ziel unseres Spiels und ich hoffe, dass sich unsere Fans an einer attraktiven Spielweise erfreuen können." Am wichtigsten wird dabei aber erst einmal nur der schlichte Erfolg sein im Kampf gegen den Abstieg.
Mit Nagelsmann in der Trainer-Ausbildung
Der 43-jährige Giannikis galt in Deutschland einst als Trainertalent und absolvierte gemeinsam mit Julian Nagelsmann die Fußballlehrer-Ausbildung. Er assistierte beim Karlsruher SC und beim FC Ingolstadt dem aktuellen Wiesbadener Zweitliga-Coach Markus Kauczinski als Co-Trainer.
Ab Oktober 2017 arbeitete er als Chefcoach bei RW Essen und VfR Aalen - allerdings jeweils nur mit mäßigem Erfolg. Eine ganze Saison an der Seitenlinie war ihm so mit den beiden Teams jeweils nicht vergönnt.
Giannikis seit Anfang 2022 ohne Verein
Stärker war die Zeit bei PAS Giannina in Griechenland, wo er die Zweitliga-Meisterschaft feierte und in die erste Liga aufstieg. Dort empfahl er sich für den griechischen Spitzenklub AEK Athen, den er im Oktober 2021 übernahm. Nach einem 0:3 gegen den Lokalrivalen Panathinaikos Athen Ende Februar 2022 fand die Tätigkeit bei AEK jedoch ihr jähes Ende.
Die der Entscheidung "Pro Giannakis" ist auch eine gegen Marco Antwerpen, der lange mit den Löwen in Verbindung gebracht wurde. Der ausgewiesene Drittliga-Feuerwehrmann hat die Verantwortlichen aber offenbar nicht überzeugt. So muss ein Franke den Feuerwehrmann-Job auf Giesings Höhen ausfüllen.
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