Ein Tor steht auf einem Fußballplatz in der Fränkischen Schweiz.
Bildrechte: Jürgen Rank
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"Es muss nicht immer der große Fußball sein, um das Schöne zu finden", sagt Fußballfan Jürgen Rank.

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"Fotografisch ein Traum": Fränkische Fußballplätze im Portrait

"Fotografisch ein Traum": Fränkische Fußballplätze im Portrait

Die Fränkische Schweiz steht für Felsformationen, Burgen und Hausmannskost – und dank des Bildbands "Fränkischer Schweiß" auch für Fußballplätze. Jürgen Rank will mit seinen Fotos den Charme des Lokalsports einfangen – und dem Ehrenamt huldigen.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Seine Geschichte, und damit meint er die Liebe zum Fußball, die habe schon früh begonnen. 1970 wurde Jürgen Rank geboren - von seinem fußballverrückten Papa benannt nach dem Weltmeister-Spieler Jürgen Grabowski. Weil der heute 53-Jährige neben dem Stadion in Bayreuth aufwuchs, sei Rank schon immer im Fußball verwurzelt. Und habe neben Handball eben auch Fußball gespielt – auf den Plätzen, die ihn bis heute faszinieren: die in der Fränkischen Schweiz.

Zwischen Schäuferla und Felsformationen

Mittendrin zwischen spektakulären Felsformationen, romantischen Tälern, ehrwürdige Burgen und deftigem Essen liegen sie, die Bolz- und Fußballplätze, auf denen auch Jürgen Rank gekickt hat. Die Schönheit der Umgebung verbunden mit dem etwas verwitterten Charme der Sportanlagen sind die Motive, die den Hobbyfotografen anziehen. Dabei schaut er vor allem auf Details, wie das Spinnennetz an einem Tor des Bolzplatzes in Streitberg – dahinter die Burgruine Neideck. "Die kann man nur jetzt im Frühjahr wirklich gut sehen, hier vom Bolzplatz aus", schildert Rank.

Der Platz hat mit normgerechten Abmessungen so gar nichts zu tun. Die Pfosten sind teils verwittert und mit Grünspan belegt. "Genau das ist für mich fotografisch ein Traum", schwärmt der Bayreuther. Der Fußballromantiker liebt alles, was die Natur designt, auch wenn das bedeute, dass die Pfosten dreckig angegraut sind. Und die Idylle, in der der Bolzplatz liegt, kann man sich kaum besser vorstellen: drumherum Felsnadeln, ein Pavillon am Spielfeldrand, und um den Platz herum schlängelt sich die Wiesent.

Huldigung der Ehrenamtlichen

Die Jagd nach weiteren Motiven führt Jürgen Rank nach Muggendorf. Auf dem Platz des SV Muggendorf stehen unzählige Tore – für die kleinen auf dem B-Platz, daneben ein paar neuere Tore und natürlich der voll ausgestattete A-Platz. 1946 ist der Verein gegründet worden. Manches, wie das selbst gemalte grau-weiße Vereinslogo mit der Ruine Neideck, erinnert an die Anfänge. Anderes zeugt von heftigen Zweikämpfen, wie etwa die Stollenabdrücke vor einem der Tore. Sie sind noch frisch in dem braun-grünen Spielfeld.

Jürgen Rank zückt die Kamera, und erklärt, warum ihn diese Plätze so sehr interessieren. "Da wird geackert, da wird gekämpft und ganz viel geschwitzt." Er finde, es sei an der Zeit, den Amateursport zu ehren, den ganzen Ehrenamtlichen zu huldigen. Rank sieht in den alten Sitzbänken, dem Ausschank- und Grillplatz an dem Umkleidehäuschen mehr als nur eine Verköstigungsstation.

Überall gebe es Menschen, die sich für den Sport und die Träume der Spielenden engagieren, so der 53-Jährige. "Es muss nicht immer der große Fußball sein, um das Schöne zu finden, auch im Kleinen findet man ganz viel Schönes und vor allem in der Fränkischen Schweiz."

"Auf genau diesen Plätzen entstehen Wünsche"

"Fränkischer Schweiß" heißt sein Bildband, der auf 152 Seiten auch Anzeigentafeln abbildet, bei denen die Nummern noch händisch ausgetauscht werden; oder verrostete Flutlichter und die Verbindung zur Bierregion Oberfranken. "Schon die Kleinsten träumen davon, irgendwann Profis zu werden", schildert Rank, "hier auf genau diesen Plätzen entstehen diese Wünsche, eifert man den Großen nach".

So sei sein Buch auch ein Blick in die fränkische Bundestrainerseele, in die regionale Fußball-, Bier- und Fankultur, über Schönheit, die sich in der umwerfenden Landschaft oft erst auf den zweiten Blick offenbare. Fußballromantiker Jürgen Rank fügt lächelnd hinzu: "Nämlich dann, wenn man sich hier ein Spiel anschaut."

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Ein steht vor einem Mann Fußballtor und fotografiert es.
Bildrechte: BR
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Jürgen Rank tourt durch die Fränkische Schweiz, um Fotos von Fußballplätzen zu machen.

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