Im Hinspiel durfte nur der 1. FC Nürnberg jubeln.
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Letzte Ausfahrt Aufstieg? Nürnberg braucht Sieg im Frankenderby

Letzte Ausfahrt Aufstieg? Nürnberg braucht Sieg im Frankenderby

Im Hinspiel platzte für den 1. FC Nürnberg im Frankenderby gegen die SpVgg Greuther Fürth der Knoten. In der Rückrunde müssen beide Teams nicht nur aufgrund der Rivalität gewinnen. Für den Club ist es wohl die letzte Chance im Aufstiegsrennen.

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Es lief die 13. Spielminute im Fürther Ronhof. Nürnbergs Mahir Emreli zog von der rechten Seite in die Mitte und feuerte die Kugel aus 25 Metern ins linke Eck. Was danach passierte, war mindestens genauso sehenswert wie der Treffer an sich.

Emreli sprintete beim Torjubel in Richtung Bank und direkt in die Arme von Trainer Miroslav Klose. Der hatte Tränen in den Augen, als er mit seinem Schützling jubelte. In diesem Moment im Frankenderby in der Hinrunde löste sich der Ballast des schlechten Saisonstarts beim 1. FC Nürnberg. Vor dem Aufeinandertreffen am Sonntag (ab 13.30 Uhr in der Radioreportage im BR24Sport Livecenter) haben beide Mannschaften unterschiedliche Saisonverläufe erlebt.

Nürnberg feiert Klose - Fürth feuert Zorniger und Azzouzi

Das 4:0 der Nürnberger beim ungeliebten Nachbarn sollte einen Wendepunkt in der Saison des Clubs darstellen. Während das Team von Miroslav Klose mit einem 8:3 gegen Regensburg den nächsten Kantersieg landete, herrschte in Fürth Krisenstimmung. Unmittelbar nach dem Derby trennte sich das Kleeblatt von Trainer Alexander Zorniger und Rachid Azzouzi.

Der Sport-Geschäftsführer war insgesamt 14 Jahre in leitenden Funktionen am Ronhof aktiv gewesen. Da sich auch unter Interimscoach Leonhard Haas kein Erfolg einstellen wollte und die Spielvereinigung immer weiter in den Abstiegskampf rutschte, sah man sich in Fürth dazu gezwungen, den dritten Trainer einzusetzen.

Neuer Fürth-Trainer Siewert stabilisiert das Kleeblatt

Unter Jan Siewert wirkt das Kleeblatt inzwischen gefestigt. Aus den letzten sechs Spielen ging nur eines verloren. Gegen höher platzierte Mannschaften wie Paderborn, Düsseldorf und Magdeburg blieb man ungeschlagen. Die Winter-Neuzugänge Marco John (Hoffenheim), Noah Loosli (Leihe Bochum) und Joshua Quarshie (Leihe Hoffenheim) haben geholfen, die in der Hinrunde oft wackelige Abwehr zu stabilisieren.

"Ich habe das Gefühl, dass wir die Chance haben, unsere gute Entwicklung zu zeigen und daran anzuknüpfen", sagt Siewert voller Vorfreude auf das Derby. Gleichwohl ist dem Kleeblatt-Coach auch bewusst, "dass der Gegner, der auch gerade eine gute Phase hat, mit Sicherheit noch nach oben schielt". Vor 50.000 Zuschauern im ausverkauften Max-Morlock-Stadion brauche es "ein heißes Herz und kühlen Kopf", fordert Siewert.

Klose über Fürth: "Werden geladen ankommen"

"Wir wissen, dass sie recht geladen ankommen werden, weil sie vom Hinspiel was gutzumachen haben", sagt Club-Trainer Klose. Davon dürfe sich sein Team aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. "Eines dürfen wir nicht: überdrehen", gibt der Weltmeister von 2014 zu bedenken. Wie Siewert fordert auch er von seinem Team "kühlen Kopf" am Sonntag. Nach dem sehr glücklichen Sieg in Münster will der Club gegen den Nachbarn nachlegen. Wie Fürth musste auch Kloses Team nur eine Niederlage aus den letzten sechs Partien hinnehmen.

Inzwischen ist auch Kloses Ärger auf Stefanos Tzimas verraucht. Den wollte der Trainer in Münster wegen fehlender defensiver Arbeit nach zehn Minuten schon vom Platz nehmen, doch sein Trainerteam hielt ihn davon ab. Am Ende bereitete der Grieche den Siegtreffer vor. Auch Tzimas hat eine besondere Derby-Geschichte. Im Hinspiel im Ronhof traf er doppelt und kommt inzwischen auf elf Treffer in der 2. Fußball-Bundesliga.

Letzte Chance für Nürnberg im Aufstiegsrennen

Damit hat er großen Anteil, dass der Club weiterhin im Aufstiegsrennen mitmischt. Nur drei Punkte fehlen auf den Relegationsrang. Bei einer Niederlage gegen Fürth hätten sich diese Nürnberger Hoffnungen vermutlich erledigt. Mit einem Sieg könnte die Klose-Elf nochmal Selbstbewusstsein für die finale Phase der Saison tanken.

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