Der FC Augsburg hat dank einer starken zweiten Halbzeit die Festung Borussia-Park gestürmt. Das Team von Trainer Jess Thorup gewann in Mönchengladbach nach Rückstand mit 2:1 (0:1) und zog in der Tabelle an der enttäuschenden Fohlenelf vorbei. Damit endete für die Gastgeber eine Serie von acht Heimspielen ohne Niederlage. Phillip Tietz (47.) und Arne Engels (51.) nutzten direkt nach Wiederanpfiff eine Tiefschlafphase der Borussia, der Doppelpack sicherte dem FCA den ersten Sieg am Niederrhein seit 2015. Gladbach scheiterte trotz der Führung durch Jordan (26.) zum wiederholten Mal an der Aufgabe, zwei Bundesligaspiele in Folge zu gewinnen - letztmals war dies im März 2022 gelungen.
Zehnminütige Unterbrechung wegen DFL-Protesten
Gladbach müsse das "Aggressivitätslevel" anheben, hatte Trainer Gerardo Seoane vor der Partie gefordert. Auf den intensiven Auftakt des FCA hatte seine Mannschaft jedoch keine Antwort, die Gäste störten mit Wucht und kamen auch schnell zu Chancen. Bei der besten scheiterte Ruben Vargas mit einem Kopfball am glänzend reagierenden Keeper Moritz Nicolas (12.). Es folgte eine fast zehnminütige Unterbrechung, weil beide Fanlager aus Protest gegen den geplanten Investoreneinstieg bei der DFL immer wieder Gegenstände auf den Rasen warfen. Die Pause kam für die Borussia gerade recht, um sich neu zu organisieren. Mit Erfolg: Nach einer Flanke von Alassane Plea drückte Jordan den Ball aus dem Gewühl heraus zu seinem vierten Saisontor über die Linie.
Augsburg dreht Spiel nach der Halbzeit
Ein Versuch aus der eigenen Hälfte von Robin Hack, eine Woche zuvor beim 3:1 gegen Stuttgart zweifacher Torschütze, war noch der größte Aufreger (34.) in einer chancenarmen Partie. Nach der Pause kam Augsburg erneut hellwach aus der Kabine - und belohnte sich diesmal innerhalb weniger Minuten sogar gleich doppelt. Erst durfte Tietz aus kurzer Distanz zum Ausgleich einköpfen, kurz darauf kam Engels im Strafraum völlig frei zum Abschluss. Sein Rechtsschuss landete unhaltbar für Nicolas im langen Eck. Die Borussia reagierte hilflos auf den Schock, von einer Reaktion war nichts zu sehen. Stattdessen war Augsburg sogar dem dritten Tor näher, erst in der Schlussphase drängte die Seoane-Elf auf den Ausgleich. Mit dabei war auch der eingewechselte Stefan Lainer, der nach überstandener Krebserkrankung sein Bundesliga-Comeback gab.
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