Irgendwie hat es schon etwas Kitschiges, dass ihm dieser Rekord daheim in der Arena, in seinem Fußballer-Wohnzimmer, gelingt. Thomas Müller hat die Münchner Arena ja seit Anbeginn seiner Profikarriere im Jahr 2008 bespielt - und die Fans auf den Rängen nahezu durchweg begeistert. Nun durfte er hier also einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere voller Titel und Bestmarken bejubeln.
Der oberbayerische Fußballer Thomas Müller hat am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach sein 500. Spiel mit dem FC Bayern München gewonnen. Eine Marke, die noch kein anderer Spieler mit dem FCB im Profibereich erreicht hat.
Van-Gaal-Satz im Wandel: "Müller siegt immer"
Es war Louis van Gaal, der einst den Satz prägte: "Müller spielt immer." Und in der Tat setzte der Trainer im Jahr 2009 von Beginn an auf den damals noch 19 Jahre jungen Thomas Müller. Diese Vehemenz überraschte damals viele Beobachter, nach und nach stimmten diese allerdings in den Chor mit van Gaal ein. Und ja, mittlerweile könnte der Satz auch lauten: "Müller siegt immer."
Schließlich hatte er bereits mit 22 Jahren 100 Siege auf dem Konto. Dass ihm diese Wegmarke beim 2:1 gegen Real Madrid im Champions-League-Halbfinale gelang: eine besondere Fügung. Das "Finale dahoam" verlor er danach aber tatsächlich einmal.
Da Müller über all die Jahre auch wenige Verletzungen stoppten, konnte er die Marke nach und nach ausbauen. Sieg Nummer 200 folgte im Jahr 2014, Nummer 300 2018 und Nummer 400 dann 2020.
Ehe nun Anfang des Jahres 2024 die nächste Hunderter-Marke fiel. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Manuel Neuer führt Müller auch die Ranglisten mit den meisten Bundesliga-Siegen an (332), im DFB-Pokal führt er in dieser Statistik hingegen alleine (56 Erfolge).
Vorlagengeber Nummer eins in der Fußball-Bundesliga
Doch nicht nur die schiere Siegbilanz überzeugt bei Müller. Sie ist ja nur eine von so vielen Rekorden, auf die der mittlerweile 34-jährige Angreifer zurückblickt. Sein Auge als Fußballer ist bestechend: 203 Torvorlagen hat er in der Fußball-Bundesliga bislang gegeben - kein anderer Akteur hat bislang die 200 geknackt. In der Saison 2019/20 stellte er mit 21 Torvorlagen den Rekord in einer Spielzeit auf.
Müller ohne den FC Bayern oder der FC Bayern ohne Müller - das wirkt mittlerweile undenkbar. Kein Wunder, im Jahr 2000, in der E-Jugend, wechselte Müller vom TSV Pähl zum FCB, er ist damit natürlich auch der Dienstälteste unter allen Bundesliga-Fußballern. Und ja, da gibt es noch einen kuriosen Rekord: Auch am öftesten ausgewechselt wurde Thomas Müller in der Bundesliga - bislang 174 Mal.
Vom "Raumdeuter" zum "Titeldeuter"
Auf dem Spielfeld weiß Müller seit jeher, wo er sich postieren muss, um im Angriff Torgefahr zu erzeugen, "Raumdeuter" nennen ihn die Experten ja deswegen. Und wenn es um die Vergabe von Pokalen geht, ist das im übertragenen Sinne ähnlich.
Manchmal wirkt es so, als stünde der "Titeldeuter" Müller schon bei der Siegerehrung, bevor die hohen Herren von UEFA, FIFA oder DFL überhaupt ihr Podest aufgebaut haben. Seine zwölf gewonnenen deutschen Meistertitel sind einzigartig - und dürften irgendwann am Ende seiner Karriere wohl als die beeindruckendste Bestmarke bestehen bleiben.
Wenngleich da ja noch Meisterschalen dazukommen könnten, schließlich verlängerte Müller im Dezember seinen Vertrag bis ins Jahr 2025.
Zudem hat der 34-Jährige sechsmal den DFB-Pokal und zweimal die Champions League gewonnen. Und an diesem Samstag hat er mit seinem 500. Bayern-Sieg zumindest einen kleinen Schritt in Richtung des nächsten Titels gemacht.
Im Video: Die Highlights des Spiels FC Bayern - Borussia Mönchengladbach
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