Zum Start der Saison 2017/2018 wurde in der Bundesliga der VAR, der Video Assistent Referee, eingeführt. Die Hoffnung: weniger Fehlentscheidungen, mehr Gerechtigkeit. Die Realität sieht allerdings noch oft anders aus und die Schiedsrichter stehen immer wieder dort, wo sie eigentlich gar nicht hinwollen: im Mittelpunkt der Diskussion.
Wie Schiedsrichter-Chef Knut Kirchner in der Winterpause nun ankündigt, kommt zum Start in die kommende Spielzeit 2025/26 der Fußball-Bundesliga eine weitere Neuerung ins Spiel, die die Entscheidungen auf dem Platz erleichtern sollen. "Die halbautomatische Abseitstechnologie kommt zur nächsten Bundesliga-Saison", sagte der 55-Jährige dem kicker. Dank der international längst etablierten Technik soll sich die Zeit der Entscheidungsfindung bei der Überprüfung von Toren deutlich verkürzen. Durchschnittlich sollen 30 Sekunden bei Überprüfungen eingespart werden. Bei der WM lieferten dafür zwölf Kameras unter den Stadiondächern sowie ein Sensor im Ball umgehend Daten an den Video-Überprüfungsraum, von dort informierte der Video-Schiedsrichter den Unparteiischen auf dem Feld.
Offen auch für Stadion-Durchsagen zu VAR-Entscheidungen
Auch bezüglich Stadion-Durchsagen zur Erklärung von VAR-Entscheidungen gebe es "intensive Überlegungen", führte Kircher aus. Diesbezüglich gelte es, die Erkenntnisse aus den Tests des Weltverbandes FIFA abzuwarten. "Wie kommt es an, und funktioniert auch die Technik einwandfrei? Die darf unsere Schiedsrichter natürlich nicht im Stich lassen. Dann sind wir dafür genauso offen wie für bewegte Bilder auf den Videotafeln."
Aus seiner Sicht solle die Bundesliga allerdings "nicht versuchen, alles auf einmal einzuführen". Die Option der Trainer-Challenge sieht der Schiedsrichterchef ohnehin nicht als Allheilmittel. "Mit der Trainer-Challenge wird eine falsche Erwartungshaltung verknüpft. Nämlich die, dass der Schiedsrichter seine Entscheidung nach einer Challenge drehen muss", erklärte Kircher: "Ob sie das aktuelle Modell dann ablösen oder damit kombiniert werden kann, darauf können wir momentan gar nicht eingehen."
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