Serbische Fans
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"Risikospiel" Serbien gegen Slowenien: Lage in München friedlich

"Risikospiel" Serbien gegen Slowenien: Lage in München friedlich

Das Spiel Serbien gegen Slowenien in München war vorab als Spiel mit "mittlerem Risiko" deklariert, denn die beiden Länder haben eine Vorgeschichte. Nennenswerte Probleme gab es am Donnerstag aber nicht in der Landeshauptstadt.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Kurz vor 10 Uhr, Marienplatz in München. "Mit so vielen haben wir um diese Uhrzeit noch nicht gerechnet", sagt ein Polizist. Da waren es noch fünf Stunden bis zum Anpfiff in der Fröttmaninger Arena im Norden von München. Doch im Zentrum jubelten, grölten und sangen da schon hunderte Fans der jeweiligen Lager. Die Polizei hatte sie im Blick und war gewarnt.

Slowenien-Serbien in München: Zweites Spiel mit mittlerem Risiko

Vor dem ersten Gruppenspiel des serbischen Teams in Gelsenkirchen waren gewaltbereite Anhänger mit Fans des Gegners aus England aneinandergeraten. Die Begegnung heute hatten die Behörden als "Middle-Risk"-Spiel eingeschätzt – mittleres Risiko. Das heißt, dass mehr Einsatzkräfte unterwegs sind, Ultras eng von der Polizei begleitet werden und die Fans der beiden Lager möglichst getrennt voneinander zur Fußballarena geleitet werden. Auch im Stadion sollen sie nicht direkt aufeinandertreffen.

Kurz nach 11 Uhr dann verstärkte die Polizei ihre Einsatzkräfte in der Innenstadt. Auch Kollegen der slowenischen und serbischen Polizei waren im Einsatz. "Wir sind wachsam", sagte Münchens Polizeisprecher Andreas Franken. Nur Pyrotechnik bereite Sorgen. Die sei verboten, aber beliebt bei den Fanlagern.

Erinnerung an den Krieg ist nicht mehr präsent

Die Stimmung unter den Fans war bis zum Anpfiff friedlich, auch wenn das Bier stundenlang floss. Die Serben sangen Volkslieder, vereinzelt hörte man politische Rufe wie "Kosovo zu Serbien".

Doch dass die Armeen der beiden Länder in den 90ern mal gegeneinander Krieg geführt haben, daran muss man die Fans schon explizit erinnern. Der damalige Krieg in Slowenien gilt als die erste militärische Auseinandersetzung nach dem Zerfall des Vielvölkerstaats Jugoslawien, in dem Serbien als größte der Teilrepubliken eine Vormachtstellung innehatte. Nach der ersten freien Wahl erklärte sich Slowenien am 25. Juni 1991 für unabhängig – kurz darauf begannen die Kämpfe. Nach zehn Tagen herrschte allerdings bereits Waffenstillstand. Später mündete der Konflikt in einem Friedensabkommen.

Im Video: So feiern Fans in München

Fußball-Fans in München
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Viele Serben leben in München

"Wir haben miteinander kein Problem", sagten Fans der einzelnen Lager am Donnerstagvormittag auf dem Münchner Marienplatz. Und ein Serbe fügte hinzu: "Die Serben lieben alle Menschen. Sie sind vom Typ her aber schon etwas anders, eben ein Tick lauter." In München sind sie eine der größten Ausländergruppen – fast 15.000 leben in der Landeshauptstadt.

Im U-Bahnhof Marienplatz war dann am Mittag fast kein Durchkommen mehr. Die Linie U6 führt von dort direkt zum ausverkauften Stadion. Dort wollten die serbischen Fans ab 15 Uhr auch die Oberhand behalten, ihre Mannschaft nach vorne peitschen.

Die Stimmung im Stadion: aufgeheizt, aber friedlich

Im Spiel lagen die Slowenen lange in Führung, erst kurz vor Schluss gelang Serbien der Ausgleich – und wahrte somit die Chance aufs Weiterkommen. Auf den Tribünen ein ausgeglichenes Bild: In der mit 66.000 Zuschauern ausverkauften Arena waren viele Unterstützer beider Teams, der serbische Jubel über die vor dem Spiel eingeblendete Grußbotschaft von Tennis-Legende Novak Djokovic war ähnlich groß wie jener aufseiten der Slowenen über die Nachricht von Rad-Star Tadej Pogacar.

Nach dem Spiel: die Polizei ist zufrieden

Und auch in den Fanzonen, wo die Party weitergehen soll, ist die Stimmung am späten Nachmittag friedlich. Ein Anruf bei der Polizei ergibt: Weiterhin keine nennenswerten Vorfälle, nur einige übereifrige "Pyrotechniker". Außerdem wurden zwei Männer angezeigt. Der eine wegen Widerstands, weil er sich gegen ein Festhalten durch die Polizei zur Wehr gesetzt haben soll, der andere, weil er versucht hatte, aufs Spielfeld zu gelangen und dabei einen Ordner leicht verletzte sowie eine Kamera beschädigte.

Fans beim Public Viewing
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Bildergalerie: Fans in München vor dem EM-Spiel Slowenien-Serbien

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