Um ab Januar 2025 ein Hochwasserschutzrückhaltebecken bauen zu können, sollen Landwirte im Landkreis Augsburg enteignet werden. Das hat Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) am Mittwoch gegenüber dem BR bestätigt. Es sei "das härteste Schwert", das es gebe, sagte der Minister, zu dem man nun greife, "weil man in den Verhandlungspositionen nicht vorangekommen ist".
Streit über Entschädigungspreis als Hindernis
Nach der jüngsten Hochwasserkatastrophe stand Glauber wegen eines bislang nicht umgesetzten Hochwasserrückhaltebeckens am Donauzufluss Zusam in der Kritik. Dieses war nicht gebaut worden, obwohl es bereits seit rund einem Jahrzehnt einen gültigen Planfeststellungsbeschluss gibt. Gebaut wurde auch deshalb nicht, so das Umweltministerium, weil sich Freistaat und Landwirte über Jahre nicht auf einen Entschädigungspreis für die Felder einigen konnten.
Zügiger Baubeginn angestrebt
Nun teilte der Umweltminister gegenüber BR24 mit, dass der Bau des Rückhaltebeckens Anfang 2025 in Angriff genommen werden soll. "Ich kann einen Hochwasserschutz nur dann realisieren, wenn ich ein Grundstück besitze und diese Grundstücke brauchen wir", begründete er in diesem Zusammenhang die Enteignungspläne. Bereits im Dezember 2023 habe das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth ein Enteignungsverfahren sowie eine vorzeitige Besitzeinweisung beantragt.
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