Kirsty Coventry
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Historisch: Kirsty Coventry zur IOC-Präsidentin gewählt

Historisch: Kirsty Coventry zur IOC-Präsidentin gewählt

Kirsty Coventry ist die Nachfolgerin des gebürtigen Würzburgers Thomas Bach an der IOC-Spitze - und damit die erste Frau im höchsten Amt der Sportwelt. Das ergab die Wahl bei der 144. Vollversammlung in Athen schon im ersten Wahlgang.

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Das Internationale Olympische Komitee hat erstmals eine Frau an der Spitze: Kirsty Coventry aus Simbabwe folgt im Präsidentenamt auf Thomas Bach. Die zweimalige Schwimm-Olympiasiegerin wird das Amt am 24. Juni antreten und damit Bach nach zwölf Jahren ablösen. Der gebürtige Würzburger hatte die Maximaldauer für das Amt als IOC-Präsident erreicht und muss folglich aus seinem Amt ausscheiden.

Coventry: Sportministerin und Olympiasiegerin

Coventry ist in Simbabwe geboren und unter dieser Flagge 2004 und 2008 über 200m Rücken Olympiasiegerin geworden. Seit 2018 hat die 41-Jährige in ihrem Heimatland auch das Amt der Ministerin für Jugend, Sport, Kunst und Freizeit inne. Sie ist in der 131-jährigen Geschichte des IOC die zehnte Person, die das Präsidentenamt innehat.

Neue Präsidentin voll auf Bach-Linie?

Coventry setzte sich bei der Wahl im Zuge der 144. Vollversammlung gegen sieben Männer durch. Insgesamt 109 IOC-Mitglieder waren stimmberechtigt, lediglich drei Mitglieder fehlten entschuldigt. Coventry galt bereits vorab als bevorzugte Kandidaten des scheidenden Bach. Demnach werde sich der sportpolitische Kurs, den der Unterfranke eingeschlagen hat, wohl weitgehend fortsetzen, vermuten Experten. Ihre Wahl ist damit auch ein letzter Erfolg für Bach. Der scheidende Präsident bezeichnete die Wahl von Coventry in einer Stellungnahme als "ein starkes Zeichen für die Einheit der olympischen Bewegung".

Im Video: Wer ist Kirsty Coventry?

 Kirsty Coventry und Thomas Bach
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Kirsty Coventry und Thomas Bach

Coventry sticht Coe und Eliasch aus

Die zweimalige Schwimm-Olympiasiegerin erhielt mit 49 von 97 Stimmen knapp die notwendige absolute Mehrheit. Ebenfalls hochgehandelt war Juan Antonio Samaranch jr., Sohn des früheren IOC-Präsidenten Juan Antonio Samaranch. Der Spanier bekam 28 Stimmen. Die internationalen Sportverbände hatten auf die Wahl des Finanzanalysten gesetzt und dadurch gehofft, dass aus der Vermarktung der Olympischen Spiele noch mehr Geld für sie herumkommt. Auch der Chef des Internationalen Leichtathletik-Verbandes, Sebastian Coe, und FIS-Präsident Johan Eliasch gingen leer aus.

Erste afrikanische IOC-Präsidentin

Seit 2021 ist Coventry nach Ablauf ihres Mandats als Athletensprecherin individuelles Mitglied im IOC, bis 2053 darf sie bleiben. Präsidentin aber laut der IOC-Charta "nur" maximal bis 2037 sein. Sie ist außerdem die erste Person aus Afrika, die das Präsidentenamt einnimmt.

Thomas Bach wird nach seinem Ausscheiden als Vorsitzender des Internationalen Olympischen Komitees zum Ehrenpräsidenten der Ringe-Organisation auf Lebenszeit aufsteigen. Einem Vorschlag der IOC-Vizepräsidentin Nicole Hoevertsz am Ende des ersten Tages der 144. Vollversammlung stimmten die Mitglieder per Applaus zu.