Die Situation von Joao Palhinha ist knifflig: Geholt als Wunschspieler eines anderen Trainers, Verletzungspech, kaum Einsätze und schon landete der 51-Millionen-Sommerneuzugang auf der Verkaufsliste. Doch Palhinha gibt sich in einem Interview mit "Sport Bild" kämpferisch und ein Durchbruch klingt gar nicht so abwegig, denn Palhinhas Stärken können Bayern Münchens größte Schwachstelle dieser Saison ausbalancieren.
Palhinha: "Ich denke nicht daran, zu gehen."
"Die Gerüchte über einen Abschied interessieren mich nicht", sagte Palhinha. "Ich werde alles dafür tun, um zu zeigen, warum der Klub für mich das Geld ausgegeben hat. Ich denke nicht, daran zu gehen." Der Portugiese ist Bayern Münchens fünftteuerster Neuzugang jemals, allerdings ist er bei weitem kein Stammspieler. Nur auf zwölf Einsätze, davon fünf von Beginn an, kommt der Sechser. Aleksandar Pavlović und Joshua Kimmich haben als Doppelsechs klar die Nase vorn.
Hinzu kommt Mittelfeldspieler Leon Goretzka, der sich zu Saisonbeginn in einer ähnlichen Situation wie Palhinha befand. "Es gibt viele Beispiele in unserer Mannschaft: Noch in der vergangenen Saison haben sich fast alle über einige Spieler bei uns beschwert: Leon Goretzka, Dayot Upamecano, Alphonso Davies. Viele Spieler, die exemplarisch für meine Situation jetzt stehen. Ich will einfach zeigen, was ich kann."
Warum Palhinha den FC Bayern weiterbringen könnte
Palhinha möchte den FC Bayern nicht verlassen, sondern das zeigen, womit er beim FC Fulham geglänzt hat. Der 29-Jährige führt starke Zweikämpfe und kann präzise lange Bälle spielen. Ein Abräumer, wie ihn sich Thomas Tuchel gewünscht hat. Nur aber zumindest aktuell kein Spielgestalter, wie ihn Vincent Kompany bevorzugt. Nichtsdestotrotz: Wenn Kompany es schafft, Palhinha einzubinden, könnten die Münchner eine defensive Qualität hinzugewinnen, die gerade in wichtigen Spielen wertvoll sein könnte. Und diese wichtigen Spiele warten ja erst noch.
Tückisch: Pfeiffersches Drüsenfieber bei Pavlović
Aleksandar Pavlović hat die Spielstärke, auf die Kompany aktuell setzt. Doch aufgrund eines Pfeifferschen Drüsenfiebers fällt der 20-Jährige erstmal auf unbestimmte Zeit aus: "Er muss jetzt Geduld haben und es auskurieren. Das darf man nicht unterschätzen. So ein Pfeiffersches Drüsenfieber kann sehr, sehr blöd laufen", hatte Markus Babbel am Sonntag bei Blickpunkt Sport berichtet. Trotz tückischer Krankheit gibt es positive Nachrichten für Pavlović: Er soll während der Länderspielpause in leichtes Aufbautraining einsteigen.
Für Palhinha ist derweil alles offen. Bei seinem Startelf-Einsatz gegen den VfL Bochum flog er vor der Halbzeitpause verdient, aber unglücklich mit Rot vom Platz. Im November konnte der Mittelfeldspieler von Pavlovićs Ausfall nicht profitieren, weil er sich selber Muskelbündelriss zuzog. Palhinha scheint in einem gut besetzten Mittelfeld verzichtbar. Doch Goretzka hat es vorgemacht und Palhinhas Qualität bleibt unbestritten.
Im Video: Bayerns Niederlage gegen Bochum
FC Bayern München - VfL Bochum
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