Die Euphorie war groß nach Vincent Kompanys ersten Einheiten mit dem FC Bayern. Die ersten Testspiele dämpfen diese Euphorie schon wieder ein bisschen. Erst kam man gegen den Neuntligisten FC Rottach-Egern, gegen den man in den letzten Jahren immer mindestens zwanzig Tore erzielt hatte, "nur" zu einem 14:1-Sieg. Dann entging man bei Regionalligist 1. FC Düren nur knapp einer Blamage.
Zusätzlich verletzte sich auch noch Neuzugang Hiroki Ito schwer und wird wochenlang ausfallen. Dem FC Bayern droht damit mal wieder ein Abwehrproblem. Erinnerungen an letzte Saison werden wach.
Neuzugang Ito mit Mittelfußbruch
"Leider hat uns das Verletzungspech erwischt. Jetzt ist wahrscheinlich der Mittelfuß gebrochen", hatte Sportvorstand Max Eberl nach Schlusspfiff in Düren schon das Schlimmste befürchtet. Kurz danach gab's die Bestätigung. Hiroki Ito wird mit einem Mittelfußbruch "mehrere Wochen" fehlen. Eine genauere Prognose über die Ausfallzeit gab es vom Verein nicht. Den Bundesliga-Start muss der FC Bayern aber in jedem Fall ohne den Japaner bestreiten. Derzeit sind mit Minjae Kim, Eric Dier und Rückkehrer Josip Stanisic nur drei Innenverteidiger beim Team. Dayot Upamecano befindet sich noch im EM-Urlaub.
De-Ligt-Verkauf eigentlich beschlossene Sache
Selbiges gilt auch für Matthijs de Ligt, der eigentlich gar nicht mehr an der Säbener Straße aufschlagen sollte. Mit Manchester United waren die Verhandlungen über einen Verkauf des Niederländers schon weit fortgeschritten, doch der englische Rekordmeister will und kann nach der Verpflichtung des jungen Innenverteidigertalents Leny Yoro (Ablöse: 60 Millionen Euro) nicht mehr auf die Forderungen aus München eingehen. Der FC Bayern stellt sich eine Summe um die 50 Millionen Euro vor - zu viel für die "Red Devils".
Wechsel von Jonathan Tah stockt
Ursprünglich wollte man de Ligt verkaufen und sich dafür die Dienste des Leverkuseners Jonathan Tah sichern. Mit dem Spieler sind sich die Münchner wohl schon einig. Doch der Doublesieger der vergangenen Saison bleibt bisher hart und will selbst noch gar kein Angebot der Münchner erhalten haben. Auch weil der FCB zunächst Erlöse generieren muss, bevor weitere Verpflichtungen getätigt werden können.
Dennoch ist man sich in Leverkusen bewusst, dass ein Abgang Tahs, dessen Vertrag im Sommer 2025 ausläuft, in dieser Transferperiode durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Um Planungssicherheit zu haben, hat der Verein laut "kicker" dem FC Bayern nun ein Ultimatum für einen Tah-Transfer gestellt. Hintergrund ist die Meldefrist für die Champions League am 3. September.
Wie letzte Saison: Abwehr wieder das Sorgenkind beim FC Bayern?
Auf die Ito-Verletzung wird der Rekordmeister zunächst nicht reagieren. "Wir haben unseren generellen Plan, den werden wir weiter verfolgen", sagte Sportvorstand Max Eberl am Sonntag. In diesen Plan darf man Tah wohl getrost einrechnen. Man habe "einen großen und sehr guten Kader. Und Verletzungen passieren", so Eberl weiter.
Damit steuert der FC Bayern je nach Heilungsverlauf bei Ito unweigerlich auf ein Abwehrproblem zu - wie schon vergangene Saison haben sich die Sorgen vergrößert. Damals musste zeitweise sogar Leon Goretzka in der Zentrale verteidigen, weil die Münchner keine andere Alternative hatten. Möglicherweise rücken Eberl und Co nun auch von dem Vorhaben ab, de Ligt zu verkaufen. Der Niederländer ist Publikumsliebling und spielte eine ordentliche Saison.
Ito war laut "Kicker"-Informationen eigentlich als Linksverteidiger-Backup hinter Alphonso Davies eingeplant. Seine Verletzung bereitet dem FC Bayern nun zusätzlich Schwierigkeiten.