So schnell kann sich das Blatt wenden. Noch in der Vorwoche war der junge Torhüter Nahuel Noll sprichwörtlich der Buhmann nach seinem folgenschweren Patzer beim 1:1 gegen den SC Paderborn und der harschen Kritik seines Trainers Alexander Zorniger im Nachgang ausgeliefert.
Zorniger-Lob für Noll: "Hat uns im Spiel gehalten"
Nicht einmal eine Woche später, am Freitagabend in Regensburg, zeigte der 21-Jährige gebürtige Münchener eine Top-Leistung. Denn der 4:0-Sieg der SpVgg Greuther Fürth beim SSV Jahn Regensburg war, anders als es das Ergebnis vermuten lässt, kein souveräner Kantersieg. In der ersten Halbzeit lag der Expected-Goals-Wert (der statistische Wert der zu erwartenden Tore) bei 1,75: 0,81 für den Jahn. Tatsächlich aber stand es zur Pause 0:2 für Fürth.
"An unserem Expected-Goals-Wert gegen uns können wir nicht so viel machen. Da liegen wir extrem hoch", sagte Zorniger mit einem leichten Schmunzeln im BR24Sport-Interview. "In verschiedenen Situation haben wir das Glück", fuhr der 56-Jährige fort, "und natürlich auch Nahuel (Noll), der uns in der ersten Halbzeit im Spiel gehalten hat."
Nahuel Noll pariert glänzt gegen Regensburg
Fürth-Torwart zeigt, "wie gut er ist"
Das Lob für Noll war so selbstverständlich wie besonders. Zorniger hatte nach seinen harten Worten gegenüber Noll schwer in der Kritik gestanden, entschuldigte sich am Folgetag bei seinem Keeper und veröffentlichte über die Vereinskanäle ein Video, in dem er seine Aussagen als "total daneben" bezeichnete.
Noll, vor der Saison von der TSG Hoffenheim nach Fürth ausgeliehen, ließ seine Leistung auf dem Platz sprechen: Der Schlussmann bewahrte sein Team gerade kurz vor der Pause vor einem Gegentreffer, wehrte in den ersten 45 Minuten fünf Schüsse ab. Dazu ging dem 1:0 in der vierten Minute durch Marco Meyerhöfer ein langer Ball von Noll voraus.
"Er hat sich nichts anmerken lassen, es war auch kein großes Thema. Am Ende ist auf dem Platz entscheidend und da hat er heute gezeigt, wie gut er ist." - Marco Meyerhöfer über Nahuel Noll im BR24Sport-Interview
Fünf Tage frei: "Alle brauchen das jetzt gerade"
Mit dem deutlichen Auswärtserfolg in Regensburg festigt das Kleeblatt einen Platz im ersten Tabellendrittel und hat nach vier Spielen acht Punkte auf dem Konto. Grund genug für Zorniger, dem Team in der Länderspielpause gleich fünf freie Tage am Stück zu geben. "Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das schon mal so gemacht habe." Normalerweise kriege er "schon bei drei Tagen Bauchschmerzen", sagte Zorniger. Immerhin liegt nicht nur für ihn und Noll eine turbulente Woche hinter sich. "Aber alle brauchen das jetzt gerade."
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