Unterschiedlicher konnte der dritte Wettkampftag aus deutscher Sicht kaum ausfallen: Das Highlight schlechthin gab es beim Biathlon, eine Überraschung der bösesten Sorte erlebten dagegen die Skispringer.
Biathlon: Herrmann mit Gold im Einzel
Alle hatten zuvor von Norwegerinnen, Italienerinnen oder Österreicherinnen gesprochen - doch Gold im Biathlon-Einzelwettbewerb holte überraschend Denise Herrmann. Die Biathletin aus Sachsen, die in Ruhpolding lebt, leistete sich nur einen Schießfehler und lag am Ende vor Anaïs Chevalier-Bouchet (+9,4 Sekunden) aus Frankreich und Marte Olsbu Røiseland (15,3) aus Norwegen.
Auch Vanessa Voigt überraschte auf Rang vier - nur 1,3 Sekunden hinter Røiseland. Vanessa Hinz wurde 14. Franziska Preuß kam mit vier Schießfehlern auf Rang 25. Übrigens: Herrmann schaffte als erst zweite deutsche Wintersportlerin nach Susi Erdmann (Rodeln, Bob) das olympische Medaillen-Double, also Olympia-Medaillen in zwei verschiedenen Sportarten. 2014 in Sotschi hatte sie Bronze mit der Langlauf-Staffel gewonnen.
- Zum Artikel: Denise Herrmann und das Gold-Märchen
Rodlerin Geisenberger auf Gold-Kurs
Rodlerin Natalie Geisenberger greift zur Halbzeit des Rodelrennens in Yanqing nach ihrem nächsten Olympiasieg - auch, weil Weltmeisterin Julia Taubitz die Hoffnungen auf ihre erste Medaille nach einem Sturz im zweiten Lauf schon begraben musste.
Die Miesbacherin Geisenberger führt nach zwei starken Läufen das Klassement an, Anna Berreiter (Berchtesgaden) liegt mit 0,208 Sekunden Rückstand überraschend auf Silberkurs. Die beiden entscheidenden Läufe finden am 8. Februar ab 12.50 Uhr statt.
- Zum Artikel: Rodlerin Natalie Geisenberger: Unterwegs zu nächstem Gold
Böse Überraschung für Mixed-Team der Skispringer
Einen traurigen Abend (Ortszeit Peking) erlebten dagegen das gemischte deutsche Skisprung-Team. Wegen eines laut der Kontrolleure nicht regelkonformen Anzugs wurde Katharina Althaus disqualifiziert. Dadurch schied das Mixed-Team nach dem ersten Durchgang als Neunter aus.
"Ich bin mega-stinksauer, ich bin enttäuscht. Es tut richtig weh", sagte Althaus, die mit ihrem zweiten Platz am Samstag die erste Medaille für Team D geholt hatte.
Männer-Bundestrainer Stefan Horngacher übte scharfe Kritik an den Kontrollen: "Für mich ist es ein Kasperletheater. Das ist nicht mehr im Sinne des Sports." Auch die mitfavorisierten Quartetts von Japan, Österreich und Norwegen waren von Disqualifikationen betroffen. Sieger wurde Slowenien vor Russland und Kanada.
Der frühere Frauen-Bundestrainer Andi Bauer übte heftige Kritik am Internationalen Skiverband (FIS). "Das ist ein Desaster für unsere Sportart", sagte das heutige Mitglied der Materialkommission und des Sprungkomitees der FIS in einem Interview der "Stuttgarter Zeitung". Es seien vier Weltklasse-Athletinnen vor einem Millionenpublikum regelrecht vorgeführt worden. "So darf sich eine Sportart auf der weltgrößten Bühne des Sports nicht präsentieren. Das war ein Skandal", rügte Bauer die Verantwortlichen.
- Zum Artikel: "Kasperletheater": Mixed-Team nach Althaus-Disqualifikation raus
Olympische Spiele: Was sonst noch war
- Die russische Mannschaft sichert sich Gold im Eiskunstlauf.
- Der Schweizer Beat Feuz gewinnt Abfahrts-Gold - Baumann 13.
- Slopestyle-Gold geht an den Kanadier Parrot.
- Die Schwedin Sara Hector gewinnt Gold im Riesenslalom.
- Die Niederländerin Ireen Wüst holt Gold im Eisschnelllauf.
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