Eine Anzeigetafel im Pariser Flughafen Orly.
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Olympia 2024: Lohnt sich noch ein Last-Minute-Trip nach Paris?

In wenigen Stunden beginnen die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Zwei Wochen lang treten Athleten aus der ganzen Welt in 32 Sportarten gegeneinander an. Wer das Motto: "Dabei sein ist alles" wörtlich nehmen will, findet hier Tipps zur Anreise.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Die ersten Wettkämpfe in den Teamsportarten laufen schon, die offizielle Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris steht kurz bevor. Über gut zwei Wochen finden dann die Wettbewerbe in 32 Sportarten statt. Währenddessen werden in Paris rund 15 Millionen Touristen erwartet. Gut Vorbereitete haben sich schon vor Monaten um Tickets und Unterkunft gekümmert. Sollte Sie kurzfristig doch noch die Lust packen, die Olympischen Spiele live zu erleben, sollten Sie folgende Informationen und Tipps beachten:

Gibt es noch Tickets?

Ja, gibt es. Laut den Organisatoren gab es zuletzt noch in mehr als 20 Sportarten freie Plätze. Insgesamt seien rund 8,8 Millionen Tickets verkauft worden - eine sechsstellige Anzahl steht demnach noch zur Verfügung. Der Preis für ein Ticket bewegt sich zwischen 24 und 980 Euro. Insgesamt standen 10 Millionen Tickets zum Verkauf, der Rekord von Atlanta 1996 mit 8,3 Millionen verkauften Tickets ist also schon jetzt übertroffen.

Doch vor dem Kauf sollte man aufmerksam sein: Verbraucherschützer warnen eindringlich davor, Karten von Drittanbieter oder Einzelpersonen zu kaufen. "Wer dies trotzdem tut, läuft Gefahr, Betrügern auf den Leim zu gehen oder aber am Ende keinen Eintritt ins Stadion zu erhalten", sagt Karolina Wojtal, Pressesprecherin beim Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland. Empfohlen wird, Tickets ausschließlich auf der offiziellen Olympia-Verkaufswebsite oder auf der offiziellen Wiederverkaufswebsite zu erwerben. Für Interessierte lohnt es sich, immer wieder einen Blick auf die Seite zu werfen. "Es werden immer wieder Kontingente freigeschaltet", sagt Wojtal.

Wie kommt man am besten nach Paris?

Auto, Zug oder Flugzeug - wer reisen will, muss sich meist zwischen diesen drei Fortbewegungsmitteln entscheiden. Für eine Reise nach Paris rät das Europäische Verbraucherzentrum jedoch klar vom Auto ab. Denn wer mit dem Auto anreist, braucht eine französische Umweltplakette, die deutsche wird nicht akzeptiert. Außerdem wird auf französischen Autobahnen eine Maut fällig und auch Parkplätze in Paris sind rar und teuer.

Die Fluggesellschaft Lufthansa gab auf Nachfrage an, dass es trotz der höheren Nachfrage, noch Flugtickets zu annehmbaren Preisen gebe. Für Reisende mit dem Flugzeug sind die zwei Flughäfen Paris Charles-de-Gaulle und Paris-Orly relevant. "Aber egal welches Transportmittel: Buchen Sie so schnell wie möglich", betont Wojtal. "Paris erwartet 15 Millionen Gäste, da sind die Kapazitäten schnell erschöpft. Und das treibt die Preise natürlich in die Höhe."

Von diversen bayerischen Städten gibt es Zugverbindungen in die französische Hauptstadt. Verbindungen nach Paris seien in den Sommermonaten grundsätzlich sehr beliebt, teilt ein Sprecher der Deutschen Bahn dazu mit. In diesem Jahr sei die Nachfrage aufgrund der Olympischen Spiele in Paris zusätzlich gestiegen. Für Verbindungen in Randzeiten, beispielsweise in den Abendstunden, seien in vielen Fällen jedoch noch Tickets zu günstigen Preisen verfügbar.

Anschläge auf das Zugnetz - Auswirkungen und Lage

Die Anreise mit dem Zug wird eigentlich empfohlen. Allerdings verübten Unbekannte nur Stunden vor der Eröffnungsfeier Brandanschlägen auf mehreren Anlagen des französischen Schnellzugnetzes. Der Schnellzugverkehr auf der Atlantik-, Nord- und Ostachse sei stark beeinträchtigt, teilte die französische Bahn SNCF am Freitagmorgen mit. Die Einschränkungen könnten über das ganze Wochenende dauern. Die Deutsche Bahn prüfte zunächst die Lage, allerdings scheinen derzeit bei den größten Verbindungen aus Deutschland nach Paris nur vereinzelt Züge ausfallen und kleinere Verspätungen aufzutreten. So rechnet die Deutsche Bahn derzeit beispielsweise von München aus aktuell mit weniger als einer Stunde Verspätung. Die Situation innerhalb Frankreichs ist bisher unübersichtlich.

Die Sicherheitslage schätzt das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland wie folgt ein: "Die Sicherheitslage in ganz Frankreich, insbesondere in Paris und anderen Großstädten, ist – auch nach der Eskalation der Lage im Nahen Osten – weiterhin angespannt. Zur Begegnung terroristischer Bedrohungen gilt in Frankreich der Plan „Vigipirate“, der je nach Bedrohungslage verschiedene Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vorsieht. Derzeit gilt die höchste von insgesamt drei Terrorwarnstufen (= urgence attentat). Die Bevölkerung ist aufgerufen, an öffentlichen Orten, insbesondere bei Sportveranstaltungen, Demonstrationen und bei Versammlungen auf öffentlichen Straßen und Plätzen erhöhte Wachsamkeit und Vorsicht walten zu lassen."

Sind noch Unterkünfte verfügbar?

Nach kräftigen Preissprüngen und knapper werdenden Kapazitäten in den vergangenen Monaten und Wochen gibt es laut dem Europäischen Verbraucherzentrum nun wieder kurzfristige, auch nicht unbedingt besonders teure Unterkünfte. Auch laut den Buchungsportalen Booking.com und Airbnb sind noch immer Unterkunftsmöglichkeiten in den meisten Teilen von Paris oder der näheren Umgebung verfügbar. Genauso gibt der Sportreiseveranstalter Vietentours an, noch Buchungskapazitäten zu haben.

Verbraucherschützer empfehlen, direkt auf den offiziellen Seiten der Ketten oder Hotels zu buchen, alternativ über eine der großen Plattformen für private Unterkünfte wie Ferienwohnungen und Häuser. Zudem wird geraten, das Impressum zu prüfen, um zu kontrollieren, ob man sich auf der offiziellen Seite befindet. "Egal, worauf die Entscheidung fällt: Zahlen Sie nur über vertrauenswürdige Kanäle", sagt Wojtal. "Auch sollte man genau prüfen, was im Preis inbegriffen ist und um welche Zimmerkategorie es sich handelt."

Worauf muss man vor Ort achten?

Haben Ticketbuchung und Anreise geklappt und die Unterkunft ist bezogen, gibt es vor Ort noch einige Dinge zu beachten. Während der Olympischen Spiele gibt es in und um Paris zahlreiche Sperrzonen, die nur von akkreditierten Personen, Anwohnern oder Touristen, deren Hotel in diesem Bereich liegt, mittels eines QR-Codes passiert werden dürfen.

Auch im öffentlichen Personennahverkehr kann es zu Einschränkungen kommen. Einige Stationen werden während der Spiele nicht bedient. Besucher können sich tagesaktuell über die App Transport Public Paris 2023 informieren, um lange Umwege zu vermeiden.

Olympia 2024: Wer überträgt die Wettbewerbe live im Stream und TV?

Es gibt also durchaus Möglichkeiten, die Olympischen Spiele in Paris live vor Ort mitzuerleben. Für alle, die sich gegen eine kurzfristige Reise entscheiden, bietet BR24Sport umfangreiche Informationen zu den wichtigsten Entscheidungen und den Erfolgen der bayerischen Medaillenhoffnungen an, zudem gibt es Audio-Livereportagen bei wichtigen Events. Darüber hinaus übertragen ARD und ZDF die Olympischen Spiele im Livestream und im Fernsehen.

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