Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern München.
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Sommermärchen-Prozess: Hoeneß soll Licht ins Dunkel bringen

Sommermärchen-Prozess: Hoeneß soll Licht ins Dunkel bringen

Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern, soll im Sommermärchen-Prozess aussagen. Der 72-Jährige hatte öffentlich gesagt, er wisse "ziemlich genau", was mit den fraglichen 6,7 Millionen Euro passiert sei. Auch Lothar Matthäus könnte geladen werden.

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Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß soll im April im Sommermärchen-Prozess vernommen werden. Richterin Eva-Maria Distler kündigte am zweiten Verhandlungstag am Donnerstag (07.03.) vor dem Landgericht in Frankfurt/Main an, dass Hoeneß für den 15. April als Zeuge geladen werde. Der 72 Jahre alte Hoeneß hatte im "Sport1-Doppelpass" 2020 und im Podcast "11Leben" 2021 Andeutungen gemacht, dass er mit Blick auf die Millionenzahlung rund um die WM 2006 mehr wisse.

Konkret geht es um eine Zahlung von 6,7 Millionen Euro, die der Deutsche Fußball-Bund (DFB) im April 2005 an die FIFA überwiesen hatte. Den Angeklagten Theo Zwanziger, Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt wird von der Staatsanwaltschaft zur Last gelegt, dass diese Summe in der Steuererklärung des Verbandes für das Jahr 2006 unberechtigt als Betriebsausgabe in die Gewinnermittlung eingeflossen sein soll.

"Keine Bestechlichkeit!" - Hoeneß deutet tieferes Wissen an

"Ich weiß sehr sicher, dass das Geld nicht zum Stimmenkauf verwendet wurde", sagte Hoeneß im "Doppelpass" damals. Und auf Nachfrage aus der Runde, wofür es denn dann war, meinte er nur: "Ich glaube, ich bin der falsche Mann, Ihnen das zu erklären." Diese Andeutung konkretisierte er in dem Podcast "11 Leben". Seine Aussage: "Ich bin bis zu seinem Tod sehr eng mit Robert Louis-Dreyfus befreundet gewesen und ich weiß ziemlich genau, was damals los war, und es war keine Bestechlichkeit!", so Hoeneß damals. Der französisch-schweizerische Unternehmer Louis-Dreyfus ist eine der Schlüsselfiguren in der nun seit 2015 andauernden Untersuchung.

Was genau dieses Wissen ist, möchte die Richterin bald persönlich von Hoeneß hören. Der 15. April (Montag), an dem Hoeneß nun als Zeuge aussagen soll, ist der vierte Verhandlungstag. Zuvor wird – nach einer dreiwöchigen Pause – auch noch am 28. März verhandelt.

Dort könnte er auf einen weiteren prominenten Zeugen treffen, wenn es nach Zwanziger geht. Der ehemalige DFB-Präsident plädierte: "Ich werde als Nächstes den Lothar Matthäus vorschlagen. Der ist etwas enger an Franz Beckenbauer dran gewesen. Bei Lothar Matthäus kann man sich drauf verlassen, dass er auch was sagt", sagte Zwanziger am Donnerstag nach dem zweiten Verhandlungstag vor dem Landgericht in Frankfurt/Main.

"Unwahrheiten" - Niersbach bestreitet Vorwürfe

Die ehemaligen DFB-Topfunktionäre Zwanziger, Niersbach und Schmidt müssen sich wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall verantworten. Niersbach und Schmidt, deren Anwälte am Montag zum Auftakt noch die Einstellung des Prozesses beantragten, verteidigten sich am Donnerstag mit deutlichen Worten.

Schmidt sagte, er weise den Vorwurf "entschieden zurück". Für ihn seien die Anschuldigungen "haltlos und ehrabschneidend". Niersbach sagte: "Ich bin seit acht Jahren mit Verdächtigungen und Unwahrheiten konfrontiert. Für mich ist es ein absoluter Albtraum." Er sei in den vergangenen Jahren gezwungen gewesen, Angebote für neue Tätigkeiten deshalb abzulehnen.

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