Am 28. Dezember startet die Vierschanzentournee in Oberstdorf. Im vergangenen Jahr lagen die Hoffnungen auf Andreas Wellinger, der am Ende Zweiter hinter dem Japaner Ryoyu Kobayashi wurde. Weil es wieder nicht geklappt hat, die über zwanzigjährige Durststrecke zu beenden und die Vierschanzentournee 2024/25 zu gewinnen, ist das Ziel auch dieses Mal klar gesteckt. Denn "richtig glücklich sind wir nur dann, wenn wir auch mal gewinnen", so der DSV-Sportdirektor für das Skispringen Horst Hüttel im Interview mit dem Deutschlandfunk. Zuletzt war dies Sven Hannawald gelungen, der 2002 als erster Sportler die Vierschanzentournee mit Siegen in allen vier Wettbewerben gewinnen konnte. Der letzte bayerische Sieg durch den Oberstdorfer Max Bolkart liegt sogar schon 64 Jahre zurück.
Hüttel: "Es macht unglaublich Spaß mit diesem Team"
Vielleicht klappt es ja in diesem Winter endlich, den prestigeträchtigen goldenen Adler mitzunehmen. Die Vorzeichen stehen jedenfalls ausgesprochen gut, dass die deutschen Ski-Adler um den bayerischen Saison-Überflieger Pius Paschke in den anstehenden Wettkämpfen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen bei der Podestplatz-Vergabe ganz vorne mitfliegen. In guter Form ist auch Andreas Wellinger, der beim Weltcup-Sieg in Ruka überzeugte. Teamkollege Karl Geiger war dort Dritter geworden. "Der Winter bisher gibt uns auch genügend Anlass, uns auf dieses Event zu freuen", erklärt Hüttel im Sportschau-Wintersport-Podcast.
Wenn sich "mit 34 erst gewisse Dinge sich fügen"
Am Samstag steht die Qualifikation für das erste Springen am Oberstdorfer Schattenberg an. Der 34-jährige Paschke führt vor dem Saison-Highlight nach fünf Siegen im Gesamt-Weltcup und fliegt im Gelben Trikot.
Für viele kam es doch etwas überraschend, dass der Oberbayer jetzt im reifen Skispringer-Alter voll durchstartet. "Dass ein Athlet über viele Jahre sich bemüht und alles versucht auszuloten, aber dann mit 34 erst gewisse Dinge sich fügen, die sich bis dahin so noch nicht gefügt haben", findet Hüttel nicht außergewöhnlich. Weil er ja schon "in den letzten Jahren auch wirklich gut und sehr gut war".
Ein Privileg, mit der Mannschaft dabei zu sein
Hüttel ist jedenfalls stolz, ein Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein: "Ich sehe es nach wie vor als Privileg an, bei so einem großen Event irgendwo mit unserer Mannschaft dabei zu sein", so der ehemalige Nordische Kombinierer. Vor allem "in Zeiten wie diesen, wo wir für viele Menschen viele Dinge nicht so einfach sind, hier ein Stück weit Abwechslung in die Wohnzimmer zu bringen". Und egal, ob wir die Tournee jetzt gewinnen oder nicht", unterstreicht Hüttel. "Es macht unglaublich Spaß mit diesem Team".
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