Surftown in München
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Konkurrenz für Eisbachwelle: Surfpark in Hallbergmoos eröffnet

Über ein Jahrzehnt hat es gedauert, bis "Surftown Munich" fertiggestellt war, die größte künstliche Welle Europas. An diesem Wochenende ist es soweit: In Hallbergmoos war Eröffnung - und schon im Vorfeld mangelte es nicht an Superlativen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Eisbachwelle in München hat jetzt einen großen Bruder - einen deutlich größeren. In Hallbergmoos im Norden Münchens, in der Nähe des Flighafens, ist ein 20.000 Quadratmeter großer Surfpark eröffnet worden - bei Wellenreitwetter (30 Grad und Sonnenschein) mit bis zu zwei Meter hohen Wellen, türkisem Wasser und Surfprofis.

Olympia-Teilnehmerin Camilla Kemp, die vor zwei Wochen bei den Sommerspielen noch über die Wellen von Tahiti ritt stattete dem neuen Park in Hallbergmoos einen Besuch ab.

Erstes Fazit von Profisurferin Kemp: "Können uns hier austoben"

"Ich freue mich unglaublich auf diese neue Trainingsstätte, darauf, hier zu trainieren und meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln", sagte Kemp. Ihr Fazit nach dem ersten Ritt auf der neuen Münchner Welle: "Wir können uns hier wirklich austoben, das ist ein Spielplatz für Surfer, es macht super viel Spaß, jedes Mal ist es anders, man kann jedes Mal etwas anderes ausprobieren." Die Welle könne man laut Kemp nämlich unterschiedlich einstellen, "so wie man es gerade so will."

Größte Anlage in Europa

Das Wasser im Becken ist ein geschlossener Kreislauf und der Strom für die Anlage kommt zu 90 Prozent aus Solarenergie. Mit der ersten Binnensurfanlage dieser Art soll Wellenreiten in Deutschland deutlich populärer werden. Auch Kemp denkt, der Park könne eine neue Generation für das Surfen begeistern.

Den Betreibern zufolge ist der neue Surfpark die größte Anlage dieser Art in Europa und die einzige in Deutschland. In dem 180 Meter langen Becken sollen sich bis zu 60 Sportler gleichzeitig austoben können.

Der Deutsche Wellenreiterverband (DWV) möchte den Surfpark auch für offizielle Wettkämpfe und als Trainingsgelände nutzen. Der ehemalige Olympia-Surfer Leon Glatzer sagte: "Endlich haben wir in Deutschland einen Ort, an dem wir unter idealen Bedingungen trainieren und den Sport weiterentwickeln können – alles, was wir brauchen, direkt vor der Haustür."

Im Gegensatz zum Eisbach bricht die Welle im Surfpark

In mehreren Städten sind nach dem Vorbild der berühmten Eisbachwelle am Englischen Garten in München bereits künstliche Wellen an Flüssen entstanden. In Augsburg, Nürnberg und Hannover, in Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Großbritannien, Tschechien, den USA und Kanada gibt es eigens zum Surfen konstruierte Flusswellen.

Allerdings sind diese Wellen stehend: Sie brechen sich nicht, sondern bleiben stabil an der Stelle, während die Wellen im Meer und auch im neuen Surfpark durchrollen und sich irgendwann brechen. Der Surfpark soll das ganze Jahr über geöffnet sein, das Becken bleibt unbeheizt. Auch am Eisbach in München ist im Winter traditionell Surfbetrieb.

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