Spieler des TSV Bad Königshofen beim Tischtennis-Training.
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Tischtennis-Märchen: TSV Bad Königshofen in den Play-offs

Tischtennis-Märchen: TSV Bad Königshofen in den Play-offs

Erstmals steht der unterfränkische Tischtennis-Verein Bad Königshofen in den Play-offs in der höchsten Liga Deutschlands. Ein Tischtennis-Märchen, das am kommenden Montag ein neues Kapitel schreiben könnte.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Das gab es noch nie in der Vereinsgeschichte des TSV Bad Königshofen: Der unterfränkische Verein besiegte Ende April Mainz05 und zog damit als Außenseiter in die Play-offs der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) ein. Es ist der größte Erfolg, den der kleine Verein bisher verzeichnen konnte.

Am Montag (20. Mai) spielen die Unterfranken gegen Borussia Düsseldorf - das Team um Tischtennis-Legende Timo Boll gilt als eines der besten Europas. Trotzdem stehen die Chancen auf Erfolg im Halbfinale für Bad Königshofen gut. Und selbst im Falle einer Niederlage stehen die Unterfranken nicht als Verlierer da.

Keine Angst vor Timo Boll

"Viermal konnten wir bereits gegen Düsseldorf gewinnen", resümiert Andy Albert. Das Tischtennis-Urgestein aus Bad Königshofen schaut dem größten Spiel seines Vereins deshalb gelassen und mit Vorfreude entgegen. Auch wenn der Gegner zu den Besten Europas gehört und einen der besten Spieler in der Geschichte des Tischtennis in der Mannschaft hat: Timo Boll.

Der erste Sieg gegen Borussia Düsseldorf habe sich damals angefühlt, "als würde Königshofen im Fußball gegen Bayern München gewinnen", scherzt Albert, während er mit Birkenstocksandalen und Fischermütze auf einer Tischtennisplatte in der Trainingshalle sitzt. Für Bad Königshofen geht es jetzt um nicht weniger als den Meistertitel.

Albert ist als "Geschäftsführer Sport" sichtlich stolz auf die Leistung seines Vereins – die beste Saison in sieben Jahren Bundesliga. Fan-Shirts mit dem Schriftzug "Play-offs 2024" wurden deshalb angefertigt. Zehn Millionen Views erreichten die YouTube-Shorts des Vereins mit Clips aus den Spielen in den vergangenen Monaten. Sogar Autogrammkarten nach China verschicke der Verein jetzt, erklärt Albert. 45 Jahre ist er bereits im Tischtennis-Business unterwegs – so eine Erfolgsgeschichte habe er bisher noch nicht erlebt.

Geheimwaffe Jin Ueda

Bad Königshofens Mannschaft spielt auf Weltniveau. Mit Olympiamedaillen-Gewinner Bastian Steger und dem Japaner Jin Ueda stehen gleich zwei Top-Spieler hinterm Tisch, die in dieser Saison Höchstleistung erbracht haben. Dabei spielt der 32-jährige Wahl-Unterfranke Jin Ueda erst seit 2023 für Bad Königshofen. Mit seiner Familie fühle er sich in der Region jetzt schon sehr wohl, erzählt er. Das Erfolgsrezept für jedes Spiel liege im Essen seiner Frau, das ihm Kraft gebe, erklärt Ueda lächelnd. Sie kocht ihm vor jedem Spiel "eine Reis-Bowl oder ein japanisches Sandwich".

Auch bei Niederlage nichts verloren

"Unser Plan lautet ganz klar Endspiel", betont Geschäftsführer Matthias Braun ehrgeizig. Neben einer starken Mannschaft setzt er auch auf die Unterstützung der Fans beim Heimspiel am kommenden Montag. Bad Königshofen sei schließlich "die Freak-City im Tischtennis, was Bamberg mal im Basketball war".

900 Fans werden am kommenden Montag in der Shakehands-Arena in Bad Königshofen erwartet. "Egal wie's ausgeht, das erste Play-off als Heimspiel wird für uns ein geschichtsträchtiges Spiel werden", betont Andy Albert. Das jetzt schon beste Ergebnis der Vereinsgeschichte kann ihnen niemand mehr nehmen.

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