In einem elektrisierenden Duell in der Verlängerung im Allegiant Stadium in Las Vegas besiegten die Chiefs die San Francisco 49ers mit 25:22 und festigten damit ihren Status als dominierendes NFL-Team. Wie schon bei den Siegen im Vorjahr gegen die Philadelphia Eagles und vor vier Jahren gegen die 49ers drehten die Chiefs einen Zehn-Punkte-Rückstand und zeigten in der Schlussphase ihre Qualität.
Mahomes überragend, Kelce mittelmäßig und Purdy stark
Für Mahomes, Kelce, Trainer Andy Reid und einige weitere Spieler war es der dritte Super-Bowl-Sieg in fünf Jahren. Die 49ers hingegen verpassten den sechsten Triumph - diesen Rekord halten weiterhin die New England Patriots und die Pittsburgh Steelers.
Patrick Mahomes, Quarterback der Chiefs, war der überragende Spieler in der Partei. Sein zweiter Touchdown auf Mecole Hardman entschied das Spiel. Mahomes hatte am Ende 333 Passing Yards. Kelce hatte eine schwache erste Halbzeit und kam am Ende immerhin auf 93 Yards. Purdy beendete das Spiel mit 255 Yards nach Pässen. 49ers-Profi Juan Jennings gelang in der Glücksspielmetropole in der Wüste Nevadas ein Touchdown-Pass und ein selbst gefangener Touchdown.
San Francisco zunächst stärker
Die 49ers wirkten in der Anfangsphase wacher, aggressiver und stärker, kassierten aber viele unnötige Strafen wegen Haltens oder Offsides. Von der viel größeren Super-Bowl-Erfahrung der Chiefs war nichts zu sehen. Das Team um Mahomes und Kelce hatte deutliche Startschwierigkeiten. 49ers-Kicker Jake Moody erzielte aus 55 Yards ein Field Goal für die 49ers und stellte damit einen Super-Bowl-Rekord auf - der später von Chiefs-Kicker Harrison Butker um zwei Yards gebrochen wurde.
Mahomes antwortete mit dem bis dahin weitesten Wurf des Spiels und warf den Football über 53 Yards zu Hardman. Neun Yards trennten den Titelverteidiger noch von der Endzone, doch diesmal konnte Isaiah Pacheco den Ball nicht festhalten und die 49ers übernahmen wieder die Kontrolle. Kelce, der in dieser Situation nicht auf dem Feld stand, stürmte danach wütend auf seinen Trainer Andy Reid zu und brachte ihn sogar aus dem Gleichgewicht.
McCaffrey machte seinen frühen Fehler wieder gut und erzielte den ersten Touchdown des Spiels - nach einem Trickspielzug, bei dem Purdy den Ball zunächst zu Jennings warf und dieser dann zu McCaffrey passte. Die akustisch überlegenen Fans der 49ers unter den rund 60.000 Zuschauern, darunter Stars und Prominente wie LeBron James, Beyoncé, Paul McCartney, Leonardo DiCaprio, Justin Bieber und Jay-Z, jubelten mit mehr als 100 Millionen Zuschauern in den USA.
Taylor Swift ausgebuht
Taylor Swift wurde ausgebuht, als sie auf der Videoleinwand erschien - der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hatte sie mehrfach schlecht geredet, weil sie als Unterstützerin der demokratischen Partei von Joe Biden gilt. Die 34-Jährige leerte daraufhin den Getränkebecher in ihrer Hand in einem Zug und knallte ihn vor sich auf den Tisch. Swift war nach einem Konzert in Tokio am Samstagabend rechtzeitig zum Super Bowl angereist.
Halbzeitshow: Usher, Alicia Keys, Ludacris und Lil Jon
Der US-Musiker Usher präsentierte in der Halbzeitshow seine größten Hits und eine Reihe berühmter Überraschungsgäste. Unter anderem zeigten sich in der rund viertelstündigen Show die Musikerinnen Alicia Keys und H.E.R. sowie die Rapper Ludacris und Lil Jon an der Seite von Usher. Usher selbst wechselte mehrfach sein Outfit, zog sich das Oberteil dann ganz aus, tanzte auf einer Bühne, die mal einer Uhr und mal einem Feuer glich - und zeigte sich zeitweise sogar auf Rollschuhen. Von den rund 60.000 Zuschauern im Stadion gab es dafür viel Jubel und Applaus.
Dramatisches Ende
In einem Spiel, das lange Zeit von der Spannung lebte und kaum spektakuläre Szenen bot, dauerte es bis fünf Minuten vor Ende des dritten Viertels, ehe Butker aus 57 Yards auf 6:10 verkürzte. Dann war es wieder ein Fehler der 49ers, der den Chiefs eine Chance gab - und diesmal nutzten sie die Möglichkeit. Nach einem verlorenen Punkt warf Mahomes den Ball aus 16 Yards in die Endzone zu Marquez Valdes-Scantling. Die Chiefs führten 13:10 und hatten plötzlich eine Serie von 13 Punkten in Folge.
Da sich Jennings wenig später nicht beirren ließ und nach dem Touchdown auch noch einen Pass für sechs Punkte fing, gingen die 49ers zwar wieder in Führung, aber nur mit drei Punkten. Denn Moody vergab den Extrapunkt. Butker glich mit einem weiteren Fieldgoal aus. Moody und Butker erzielten jeweils ein weiteres Field Goal. In der Verlängerung gelang den 49ers nur ein Field Goal, den Chiefs aber ein Touchdown durch Hardman. Das war der Unterschied zwischen großem Jubel und großer Enttäuschung.
Mit Informationen von sid, dpa und AP.
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