Wegen Zugausfällen und Verspätungen hat die Deutsche Bahn im vergangenen Jahr rund 197 Millionen Euro Entschädigung an Bahnreisende gezahlt. Wie die Bahn dem SWR bestätigte, seien 6,9 Millionen Entschädigungsanträge eingereicht worden, woraufhin 196,8 Millionen Euro ausgezahlt worden seien. Zuerst hatte die "Bild am Sonntag" berichtet (externer Link). Im Jahr davor betrugen die Entschädigungszahlungen demnach 132 Millionen Euro.
Sprecher: Meiste Verspätungen wegen maroder Infrastruktur
"Wenn der Zug Verspätung hat und unseren Fahrgästen Entschädigungen zustehen, dann zahlen wir diese ohne Wenn und Aber. Und hohe Verspätungen ziehen hohe Entschädigungszahlungen nach sich", sagte ein Bahn-Sprecher der "Bild am Sonntag". "80 Prozent der Verspätungen 2024 gingen auf die marode und überlastete Infrastruktur zurück. Das unterstreicht nochmal die Wichtigkeit der Sanierung des Schienennetzes."
Entschädigungen ab einer Stunde Verspätung
Ab einer Verspätung von mehr als 60 Minuten am Zielbahnhof erhalten Fahrgäste eine Entschädigung von 25 Prozent des Ticketpreises, ab 120 Minuten sogar die Hälfte des Preises. Dazu müssen sie das sogenannte Fahrgastrechte-Formular ausfüllen und einreichen. Entschädigungspreise unter vier Euro werden allerdings nicht ausbezahlt.
Wäre die Infrastruktur besser in Schuss und wären die Züge pünktlicher, würde der Fernverkehr der DB schwarze Zahlen schreiben, heißt es in dem Bericht der "Bild am Sonntag". Die Bahn will demnach am 27. März ihre Bilanz veröffentlichen.
Mit Informationen von AFP und Reuters
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