Biogasanlage in Mittelfranken
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Biogasanlage in Mittelfranken

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Biogas-Gipfel in Merkendorf: Forderung nach Zukunftsperspektiven

Der Fachverband Biogas hat bei seinem Biogas-Gipfel in Merkendorf eine Zukunftsperspektive für die Branche gefordert. Biogas sei flexibler als Wind- und Sonnenenergie und könne eine Schlüsseltechnologie der Energiewende werden, so der Verband.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau Franken am .

Der Fachverband Biogas hat bei seinem Biogas-Gipfel in Merkendorf im Landkreis Ansbach eine Zukunftsperspektive für die Branche gefordert. Biogas könne auch Strom dann liefern, wenn weder Wind weht noch Sonne scheint, und könne so eine Schlüsseltechnologie in der Energiewende werden, sagt Manuel Maciejczyk, Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas. "Wir sind flexibel. Wir können unser Gas dann verstromen, wenn der Bedarf da ist", so Maciejczyk.

Eine Rohr-Leitung mit der Aufschrift "Biogas".
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Biogas-Gipfel in Merkendorf

Verband mahnt an: Anschlussfinanzierung für Biogasanlagen fehlt

Die politischen Rahmenbedingungen für die Biogasanlagen-Betreiber seien allerdings alles andere als zukunftsweisend, heißt es weiter. Sie würden auf eine Anschlussfinanzierung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) [externer Link] warten, erklärt Manuel Maciejczyk. Dieses Jahr sei zum Beispiel nur ein Drittel der angebotenen Strommenge aus Biogasanlagen bei der EEG-Ausschreibung zum Zug gekommen.

Auf dem freien Markt könnten die Biogas-Anlagen weder für Kunden noch für Betreiber wirtschaftlich Strom und Wärme liefern, so Robert Bugar, Geschäftsführer vom Hersteller für Biogas-Anlagen "agriKomp". "Viele Länder in der EU haben bereits Anschlussfinanzierungen für Biogas. In Deutschland fehlt die Perspektive", so Bugar weiter.

Ohne Nachfolgeregelungen: Biogasanlagen von Schließung bedroht

Der Fachverband Biogas fordert einen bundesweiten Biogas-Gipfel im Bundeswirtschaftsministerium – analog zu den Treffen mit der Photovoltaik- und Windkraft-Branche. Sollte es keine Nachfolgeregelungen für Biogas im EEG geben, würden viele Anlagenbetreiber ihre Biogasanlagen abschalten müssen, erklären Maciejczyk und Bugar.

Ländlicher Raum die Verlierer?

Der Verlierer wäre dann der ländliche Raum in Bayern, ist Maciejczyk überzeugt. Denn viele Biogasanlagen würden nicht nur Strom produzieren, sondern seien auch die Basis für die Nahwärmenetze ganzer Dörfer. Außerdem hätten Biogasanlagen seit 2005 in Bayern 72 Millionen Euro Umsatz generiert, so der Fachverband Biogas. Geld, das ohne die Anlagen in den Regionen fehlen würde.

Derzeit kommen keine neuen Anlagen in Bayern dazu

Ende 2023 wurden nach Angaben des Verbands allein in Bayern 2.737 Biogasanlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung betrieben und 23 Anlagen mit Aufbereitung und Einspeisung von Biomethan. Aktuell werden keine Anlagen neu gebaut, so Roland Bugar von agriKomp. Die Zahl sei eher rückläufig. Deutschlandweit sind es um die 10.000. In Bayern sind 130 Firmen laut eigenen Angaben im Fachverband Biogas organisiert.

Im Youtube-Video: Was darf in die Biogasanlage?

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