Es wäre für Nürnberg ein positives wirtschaftliches Zeichen: Der Chiphersteller Semikron möchte seinen Standort in Nürnberg weiter ausbauen und 250 Millionen Euro dafür investieren, allerdings nur, wenn auch staatliche Fördergelder fließen. Die stehen aber nach dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Bundeshaushalt derzeit unter keinem guten Stern.
Semikron: Kapazitätsausbau in Nürnberg nur gefördert möglich
"Klar sind die Fertigungskosten hierzulande hoch, aber in Nürnberg wird das durch das vorhandene Know-how und das Umfeld kompensiert", sagte Strategiechef Thomas Grasshoff dem Wirtschaftsmagazin "Handelsblatt. "Komplett ohne staatliche Förderung ist dieser Kapazitätsausbau nicht denkbar", sagte Frank Pfeiffer, Leiter der Chipfabrik.
Das Unternehmen produziert etwa Module und Chips für Leistungselektronik. Die bisherige Unterstützung durch die Bundes- und Landesregierung schätze man sehr, sagte Grasshoff und warnte: "Wir wollen es unbedingt vermeiden, aber im Zweifel werden wir unsere Produktionserweiterung in einem anderen Land umsetzen müssen."
Die Bundesregierung hat bereits den Chipherstellern Intel und TSMC hohe Fördergelder im Rahmen des sogenannten European Chips Act in Aussicht gestellt. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt und der daraus entstandenen Haushaltskrise gelten weitere Fördergelder für Chiphersteller als unwahrscheinlich.
Familiengeführtes Unternehmen mit 4.000 Mitarbeitern weltweit
Semikron Danfoss ist ein Familienunternehmen, das 2022 aus dem Zusammenschluss von Semikron mit Danfoss Silicon Power hervorgegangen ist. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Halbleiterbauelemente, Leistungsmodule, Stacks und Systeme. Nach eigenen Angaben werden weltweit zirka 4.000 Beschäftigte in 28 Niederlassungen beschäftigt.
Mit Material der dpa
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