"Zusammen werden wir daran arbeiten, dass alle Verkäufe neuer Autos und Kleinbusse generell bis 2040 und in führenden Märkten nicht später als 2035 emissionsfrei sind", heißt es in der am Mittwoch vom britischen COP26-Vorsitz veröffentlichten Erklärung. An der Initiative beteiligen sich 31 Länder, 38 Regionen und Städte, elf Automobilhersteller und 27 Flottenbetreiber, d.h. große Unternehmen mit eigenem Fuhrpark.
Zu den Unterzeichnern gehören neben Großbritannien EU-Staaten wie Dänemark, Polen, Österreich und Kroatien sowie eine Reihe anderer Industrieländer wie Israel und Kanada. Aber auch Schwellen- und Entwicklungsländer wie die Türkei, Paraguay, Kenia und Ruanda schlossen sich der Initiative an.
Scheuer verhindert Unterzeichnung
Deutschland beteiligt sich zunächst nicht. Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums sagte am Mittwoch auf der Weltklimakonferenz in Glasgow, Deutschland werde die Erklärung zu Null-Emissions-Autos "heute nicht unterzeichnen". Das sei das Ergebnis der regierungsinternen Prüfung. Hintergrund ist der Widerstand des noch geschäftsführenden Verkehrsministers Andreas Scheuer (CSU). Er hatte dem Vorstoß zuvor schon eine Absage erteilt. Die Erklärung berücksichtige den Antrieb mit synthetischen Kraftstoffen nicht, rügte er. Deshalb sei sein Ministerium dagegen. Das Umweltministerium hält e-Fuels in Pkw mit Blick auf Verfügbarkeit und Effizienz "genau wie die Unterzeichnerstaaten nicht für zielführend", teilte der Sprecher des Umweltministeriums mit.
Ziel: Emissionsfreiheit – Mercedes-Benz und Siemens dabei
Von den deutschen Autobauern schloss sich Mercedes-Benz der Initiative an. Außerdem sind andere Hersteller wie Ford, Volvo und Jaguar Landrover mit dabei. Bei den Flottenbetreibern, die nach Möglichkeit schon bis 2030 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge auf der Straße haben wollen, hat sich Siemens dem Bündnis angeschlossen, ebenso wie Uber, IKEA und Unilever.
Die beteiligten Staaten sowie Regionalregierungen und Städte wollen die Bedingungen schaffen, um den Umstieg von Wagen mit Verbrennermotoren auf emissionsfreie Fahrzeuge zu beschleunigen. Die beteiligten Autobauer sagen zu, "in führenden Märkten" bis spätestens 2035 nur noch emissionsfreie Autos und Kleinbusse zu verkaufen und dies mit einer Geschäftsstrategie zu fördern, die eine entsprechende "Nachfrage der Konsumenten" stärke.
Die beteiligten Besitzer oder Betreiber von Wagenflotten und Mobilitätsplattformen sagen zu, die klimaschädlichen Emissionen ihrer Autos bereits bis spätestens 2030 auf null zurückzufahren. Gemeinsam arbeite das Bündnis an einem "Durchbruch im Straßenverkehr", hieß es in der Erklärung.
Unter Verwendung von Agentur-Material.
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