Depot-Filiale in München
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Deko-Kette Depot insolvent – Tausende Mitarbeiter betroffen

Deko-Kette Depot insolvent – Tausende Mitarbeiter betroffen

Das fränkische Unternehmen expandierte stark, rutschte jedoch finanziell in eine Krise: Depot hat Insolvenz beantragt. Der Deko-Händler betreibt 300 Filialen in Deutschland, mehr als 4.000 Mitarbeiter bangen nun um ihre Jobs.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Der Deko- und Einrichtungshändler Depot ist in vielen Innenstädten zu finden – nun hat das Unternehmen aus Franken Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das Amtsgericht Aschaffenburg bewilligte am Montag ein Schutzschirmverfahren für das Einzelhandelsunternehmen namens Gries Deco Company GmbH und bestellte einen vorläufigen Sachwalter sowie einen vorläufigen Gläubigerausschuss, wie eine Gerichtssprecherin sagte.

Das Insolvenz-Schutzschirmverfahren soll in die Krise geratene Unternehmen vor dem Zugriff der Gläubiger schützen. Die Geschäftsführung kann das Unternehmen weiter verantwortlich lenken und selbstständig sanieren. Ihr wird allerdings ein Anwalt als sogenannter Sachwalter zur Seite gestellt.

Depot-Kette bundesweit vertreten

Die Filialen des Deko- und Einrichtungshändlers Depot sind in vielen deutschen Innenstädten zu finden, zahlreiche davon in Bayern. Doch bei der Handelskette mit Sitz im unterfränkischen Niedernberg gab es bereits in den vergangenen Jahren Schwierigkeiten. 

Nach dem Einstieg des Schweizer Handelsriesen Migros im Jahr 2009 hatte Depot einen aggressiven Expansionskurs verfolgt. Die Zahl der Filialen stieg von 109 auf 500, der Umsatz kletterte gewaltig. Die Gewinne wuchsen aber nicht im gleichen Tempo, im Gegenteil: Das Unternehmen machte Verluste. 2019 verkaufte Migros seine 90-prozentige Beteiligung an dem Wohnaccessoire-Anbieter an den bisherigen Unternehmenschef und Gründerenkel Christian Gries. Er war bis dato mit zehn Prozent am Unternehmen beteiligt. 

Nach Unternehmensangaben erwirtschaftete die Gries Deco Company GmbH zuletzt einen Umsatz von rund 390 Millionen Euro. Angaben zu Gewinn oder Verlust wurden nicht gemacht. Zum Unternehmen zählen aktuell etwa 4.400 Beschäftigte und mehr als 300 Filialen in Deutschland.

Lohnzahlungen bis September gesichert

"Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten – insbesondere natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner – zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen", sagte Christian Gries laut Mitteilung. Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens soll uneingeschränkt weiterlaufen. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland seien bis September gesichert. Ziel sei es, spätestens zum Jahreswechsel einen Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens zu haben.

Für die 34 Depot-Standorte der Gruppe in der Schweiz werde das Schutzschirmverfahren absehbar keine relevanten Auswirkungen haben. Für die Standorte in Österreich sei es das Ziel, einen großen Teil fortzuführen.

Als Hersteller von Christbaumschmuck gegründet

1948 gründeten Oskar und Maria Gries in Schöllkrippen die "Fabrikation von künstlichen Früchten und Christbaumschmuck". Beliefert wurde ausschließlich der Großhandel. 1997 wurde im Raum Aschaffenburg am Main das erste Geschäft mit der Bezeichnung "Das Depot" eröffnet.

Mit Informationen von AFP und dpa

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