Weltweite Lieferengpässe und Produktionsunterbrechungen bei den Autoherstellern bremsen den Erholungskurs des Nürnberger Kabelspezialisten und Autozulieferers Leoni. Nachdem das lange kriselnde Unternehmen Anfang des Jahres wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt war, stand im abgelaufenen Quartal unter dem Strich wieder ein Minus. Der Umsatz liegt allerdings spürbar über dem des Vorjahreszeitraums. Bei Leoni spricht man von einem "zufriedenstellenden Ergebnis."
Leoni macht mehr Umsatz, aber 27 Millionen Euro Verlust
Im abgelaufenen dritten Quartal verbuchte der Nürnberger Kabelspezialist 27 Millionen Euro Verlust. Dabei schlagen allerdings auch weiterhin Kosten für das Konzernumbauprogramm „Value21“ zu Buche. Beim Umsatz legte das Unternehmen spürbar zu auf knapp 1,17 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Plus von rund zehn Prozent.
"Gravierende Auswirkungen der Halbleiterkrise"
Im abgelaufenen Quartal habe Leoni "gravierende Auswirkungen der Halbleiterkrise zu spüren bekommen", sagte Konzernchef Aldo Kamper bei der Vorstellung der Quartalszahlen. Trotz der Verluste ist er insgesamt zufrieden. Leoni habe sich "auch unter den im dritten Quartal erheblich eingetrübten Rahmenbedingungen weiter stabilisiert", so der Vorstandsvorsitzende. So seien beispielsweise in Folge von Lieferengpässen Werke von Autozulieferern zeitweise stillgestanden.
Für Leoni stelle das eine große Herausforderung dar. Kamper spricht von einem "Stop & Go in der Produktion." Außerdem hätten sich Preise für Vormaterialien und Logistik erhöht.
Leoni will Industriesparte verkaufen
Trotz der aktuellen Herausforderungen sieht sich Leoni auf dem richtigen Weg. Auch weil Anfang Oktober vereinbart wurde, den Großteil des Industriegeschäfts an einen Investor zu verkaufen. Der Verkauf der "Business Group Industrial Solutions" sei ein "wichtiger Meilenstein auf dem Weg der strategischen Fokussierung von Leoni auf die Automobilindustrie und der weiteren finanziellen Gesundung", so Konzernchef Aldo Kamper.
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