Rund 200.000 Fluggäste mussten nach Angaben des Flughafenverbands ADV heute in Deutschland ihre Reisepläne ändern. Ein Warnstreik der Sicherheitsleute hatte dazu geführt, dass etwa 1.100 Flüge abgesagt wurden.
An manchen Flughäfen ging so gut wie nichts mehr
In Hannover, Stuttgart, Leipzig/Halle, Berlin oder Hamburg wurden alle Abflüge gestrichen und die Zahl der Landungen deutlich reduziert. Ähnlich war es am Flughafen Köln-Bonn. Mehr ging dagegen beispielsweise in Düsseldorf, hier konnten knapp 190 von 290 geplanten Flugbewegungen stattfinden. Auch in Frankfurt konnten bis zum Nachmittag 325 Starts und Landungen stattfinden – allerdings von über 1.100 geplanten. Dort wurden vor allem Umsteigepassagiere abgefertigt. Neu zusteigen war nicht möglich.
An bayerischen Flughäfen offenbar etwas mehr Betrieb als sonst
Anders war es an den drei bayerischen Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen. Dort verschonte der Verdi-Streik die Fluggäste weitgehend. Da die Sicherheitsbeschäftigten hier zum Öffentlichen Dienst gehören - und damit zu einer anderen Tarifgruppe - rief die Gewerkschaft nicht zum Arbeitskampf auf. Betroffen waren an den drei Flughäfen trotzdem vereinzelte Inlandsflüge. Am Münchner Flughafen fielen beispielsweise 40 von 700 Flügen aus.
Mehr Betrieb herrschte, dem Pressesprecher des Flughafens Henner Euting zufolge, trotzdem. "Ich habe das Gefühl, dass ein bisschen mehr los ist. Anscheinend hat die Lufthansa hier viele Umbuchungen vorgenommen, sodass wir mehr Passagiere hier haben als sonst." Aber trotzdem gebe es einen regulären Flugbetrieb und die Passagiere kämen auch ganz normal durch die Flugkontrollen." Ähnliches gilt für den Allgäu Airport in Memmingen. Dort wurden zum Beispiel Flüge von TUIfly hin umgeleitet, die andere Ziele hatten.
Am Freitag wieder halbwegs Normalbetrieb auf den Flughäfen
Am Freitag soll der Flugverkehr bundesweit weitgehend wie gewohnt funktionieren. Allerdings kann es, wie es beispielsweise am Flughafen Frankfurt heißt, zu Betriebsbeginn noch zu Verzögerungen kommen. Außerdem würden wohl mehr Reisende unterwegs sein. Auch in Hamburg wird es zu weiteren Flugausfällen kommen, da Verdi dort die Beschäftigten des Bodenverkehrs zum Warnstreik aufruft. Zudem fahren in vielen Städten keine öffentlichen Busse und Bahnen, da die Fahrerinnen und Fahrer ebenfalls nach einem Aufruf von Verdi die Arbeit niederlegen. Auch das kann Auswirkungen auf Flughäfen haben.
Hintergrund des Arbeitskampfs ist die Tarifrunde für die Luftsicherheitsbranche. Verdi fordert unter anderem 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde für die 25.000 Beschäftigten. Ab dem sechsten Februar wird weiterverhandelt.
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