ARCHIV (18.09.2018) Symbolbild Geldabheben im Supermarkt
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Geldabheben im Supermarkt - Handel fordert Verzicht auf Gebühren

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Geldabheben im Supermarkt: Handel fordert Verzicht auf Gebühren

Wenn keine Bank in der Nähe ist, holt man das Bargeld eben im Supermarkt: Das Geldabheben beim Einkaufen wird von vielen Einzelhändlern angeboten und ist bei Verbrauchern beliebt. Doch die Supermärkte wollen nicht länger Gebühren dafür bezahlen.

Die Einzelhändler in Deutschland wollen nicht länger dafür zahlen, dass Kunden beim Einkaufen Bargeld abheben können. Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert von den Banken, auf die für die Auszahlungen erhobenen Gebühren zu verzichten. "Die Banken reduzieren vielerorts Automaten und Filialen. Der Handel übernimmt einen Teil der Aufgaben, auf die Kunden angewiesen sind. Das sollte auch etwas wert sein. Es ist untragbar, dass die Banken an einem Service verdienen, den sie nicht anbieten", sagte der HDE-Experte für Zahlungsverkehr, Ulrich Binnebößel, der Nachrichtenagentur dpa.

Bankenverband: Händler bieten diesen Service freiwillig an

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DGSV) wies die Forderung und die Kritik auf Nachfrage zurück. "Die Händler bieten diesen Service freiwillig an. Viele von ihnen werben sogar damit und stellen die Möglichkeit, Bargeld an der Kasse zu erhalten, als besonderen Service für ihre Kundschaft dar", sagte ein Sprecher. Es sei weder möglich noch wünschenswert, dass der Einzelhandel die Funktion von über 51.000 Geldautomaten in ganz Deutschland übernehme, so der Verband. Das Geldabheben im Supermarkt ergänze die Bargeldversorgung der Banken und Sparkassen, ersetze sie jedoch nicht. Der DSGV spricht für die Deutsche Kreditwirtschaft, den Dachverband der großen Bankenverbände.

Bargeldauszahlung nicht mehr verzichtbar für Einzelhändler

Mittlerweile ist das Volumen der Auszahlungen auf 12,31 Milliarden Euro gestiegen. Mit der zunehmenden Nutzung steigen auch die Gebühren, die die Handelsunternehmen dafür an die Banken abführen müssen. Diese liegen nach Angaben des EHI pro Girocard-Transaktion zwischen 0,1 und 0,2 Prozent des ausgezahlten Betrages. Im vergangenen Jahr haben die Einzelhändler 17,23 Millionen Euro Gebühren an die Banken gezahlt. Den Einzelhändlern bliebe nichts anderes übrig, als die Kosten zu akzeptieren oder den Service einzustellen. "Aus Gründen des Wettbewerbs ist das jedoch schwierig. Die Bargeldauszahlung ist heute nicht mehr verzichtbar." 

Mit Informationen von dpa

Im Audio: Immer mehr Kunden heben Geld im Supermarkt ab

ILLUSTRATION - 24.11.2023, Berlin: Eine Person hält zahlreiche Euro-Banknoten in der Hand. (zu dpa: «EU-Parlament stimmt über neue Schuldenregeln ab») Foto: Hannes P Albert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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