So grillen die Deutschen am liebsten
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Die Grillsaison geht los. Damit der Spaß nicht verdorben wird, sollten einige Regeln und Vorschriften beachtet werden.

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Grillen im Freien: Worauf ist zu achten?

Grillen im Freien: Worauf ist zu achten?

Wird es wärmer, wird gerne der Grill aufgestellt - im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Viele zieht es damit auch an den Fluss oder in den Park. Doch was ist erlaubt und was nicht? Die wichtigsten Regeln für Grillvergnügen ohne Ärger.

Die Tage werden länger, das Wetter wird schöner. Das heißt auch: In Deutschland wird wieder in die Grillsaison gestartet.

Liegt Grillen eigentlich noch im Trend?

33 Prozent der Deutschen geben laut "Grillkompass 2024" des Umfrageinstituts Civey und des "Forums Moderne Landwirtschaft" an, dass sie mindestens ein- bis fünfmal im Jahr grillen. 20 Prozent sagen sogar, dass sie im Schnitt sechs- bis zehnmal im Jahr grillen.

Eigener Garten oder doch lieber Balkonien?

Gegrillt wird am liebsten im Garten (81 Prozent), Balkonien schafft es nur auf 13 Prozent. Öffentlich im Park möchte kaum einer in Deutschland mehr grillen, hier geben nur 0,1 Prozent der Befragten an, dass sie dort normalerweise den Grill anschmeißen. Das mag verwundern, wenn man an schönen Wochenenden oder warmen Abenden einen Blick in die Parks oder an die Flüsse der Städte wirft, aber so melden es die Meinungsforscher.

Welche Regeln gelten für ein unbeschwertes Grillvergnügen? Da ist zunächst einmal die Nachtruhe, die man tunlichst nicht stören sollte - und die gilt von 22 bis 6 Uhr. Allerdings darf man davon auch mal abweichen, wenn man sich mit den Nachbarn einigt und ein besonderer Grund gegeben ist, zum Beispiel eine Geburtstagsfeier. Aber auch dann gilt: Nichts auf die Spitze treiben! Daneben gibt es eine Vielzahl von Vorschriften.

Grillen auf dem Balkon

Das Grillen auf dem Balkon einer Mietwohnung ist grundsätzlich erlaubt, so der Deutsche Mieterbund. Es kann aber Einschränkungen geben: Wenn es der Mietvertrag explizit verbietet zum Beispiel. Das Grillen kann auch verboten werden, wenn der Rauch des Grills die Nachbarschaft stört. Auf dem Balkon gilt: Kein Kohlegrill, aber Gas- und Elektrogrills sind gestattet.

Grillen im Garten

Bundesweite einheitliche Regeln fürs Grillen im Garten gibt es nicht. Was für den Balkon gilt, gilt in ähnlicher Form auch für den Garten. Grillen ist gestattet, wenn es nicht ausdrücklich im Mietvertrag verboten ist. Hilfreich ist auch ein Blick auf die Hausordnung. In Mehrfamilienhäusern können bestimmte Stellen außerhalb verboten sein. Manchmal gibt es auch schon einen festen Grillplatz, der zum Haus gehört. Holzkohle ist nicht explizit verboten, es muss aber auf die Rauchentwicklung geachtet werden. Natürlich gelten auch im Garten die allgemeinen Ruhe- und Nachtzeiten.

Grillen in der Stadt

Verboten ist in der Regel das Grillen im Wald oder über einem Bodenfeuer, also ohne Grillvorrichtung. Auch viele Parkanlagen sind tabu, wenn es nicht ausdrücklich erlaubt ist.

Natürlich hängt das von jeder Stadt und jeder Kommune einzeln ab. In manchen Gemeinden gibt es spezielle ausgewiesene Stellen, wo grillen erlaubt oder nicht erlaubt ist. In München darf an Teilen der Isar zum Beispiel gegrillt werden, dafür an anderen Stellen nicht. Die Stadt hat dafür extra eine Infoseite mit Karte erstellt (externer Link). Ähnliche Angebote gibt es auch in anderen Städten.

In der Stadt und im Freien gilt natürlich: Jeder entsorgt seinen eigenen Müll. In München schickt die Stadt zur Einhaltung der Regeln einen kommunalen Außendienst auf die Streife. Dieser soll die Besucher zur Beachtung der Regeln in der freien Natur anhalten. Wildes Grillen, Müllhinterlassenschaften, zu viel Lärm – immer wieder gibt es Klagen über das Verhalten der Ausflügler am Flaucher und generell an der Isar.

Tipps von der Feuerwehr

Der deutsche Feuerwehrverband rät, den Grill sicher und windgeschützt aufzubauen. Man solle keine Behelfskonstruktionen bauen. Wenn man an einem Lagerfeuer grillt, sollte man rund um den Grillplatz einen nicht brennbaren Streifen zum Beispiel aus Erde, Sand oder Steinen anlegen und einen Kübel mit Sand oder Wasser zum Ablöschen bereithalten. Wenn die Party dann vorbei ist, die Asche unter Aufsicht komplett abkühlen lassen, ehe man sie entsorgt - aber nie in Kartons oder Plastikbehälter. Und nie heiße Glut im Sand vergraben, wenn man am Strand gegrillt hat.

Hält man sich nicht an die Regeln, kann das teuer werden: Es drohen Geldstrafen für Ordnungswidrigkeiten, die mehrere hundert Euro betragen können. Noch teurer wird es, wenn zum Beispiel die Grünflächen beschädigt werden. Und im schlimmsten Fall, wenn die Feuerwehr anrücken muss, ist auch dieser Einsatz vom Verursacher zu bezahlen.

Am besten also: Gut ausgerüstet und gut informiert zum Grillen starten. Dann steht einem ungetrübten romantischen Grillabend nichts mehr im Wege.

Im Video: Grillen die Deutschen immer weniger?

Mathias Flasskamp interviewt Mann auf der Straße
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