Dunkle Wolken hängen über dem Firmensitz von Knaus Tabbert in Jandelsbrunn am Tag nach der Razzia.
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Dunkle Wolken hängen über dem Firmensitz von Knaus Tabbert in Jandelsbrunn am Tag nach der Razzia.

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Nach Razzia: Knaus Tabbert entlässt zwei Vorstände

Nach Razzia: Knaus Tabbert entlässt zwei Vorstände

Nach der Razzia beim Wohnmobil-Hersteller Knaus Tabbert in Jandelsbrunn hat das Unternehmen erste Konsequenzen gezogen. Zwei verdächtigen Vorständen wurde mit sofortiger Wirkung gekündigt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Nach der Razzia und zwei Festnahmen beim Wohnwagenhersteller Knaus Tabbert AG in Jandelsbrunn im Landkreis Freyung-Grafenau sind die zwei verdächtigen Vorstände von ihren Aufgaben entbunden worden. Laut einer von dem börsennotierten Unternehmen veröffentlichten Adhoc-Meldung habe der Aufsichtsrat beschlossen, die Bestellung der beiden Verdächtigen zu Vorstandsmitgliedern "aufgrund strafrechtlicher Vorwürfe mit sofortiger Wirkung aus wichtigem Grund zu widerrufen". Die beiden Manager seien somit nicht mehr für die Knaus Tabbert AG tätig.

Mitarbeiter übernehmen die Posten

Weiter heißt es, dass deren operativen Aufgaben vorübergehend von direkten Mitarbeitern übernommen würden. Knaus Tabbert kooperiere im Rahmen der Ermittlungen in vollem Umfang mit den Behörden. "Es ist wichtig zu betonen, dass dem Unternehmen selbst derzeit kein Fehlverhalten vorgeworfen wird, sondern dass es ein Geschädigter ist, dem ein Schaden entstanden ist", heißt es in der Mitteilung. Das Ausmaß dieses Schadens werde derzeit noch geprüft. Angesichts des frühen Stadiums der Ermittlungen will das Unternehmen derzeit keine weiteren Auskünfte geben.

Bestechungsgelder gegen Aufträge

Am Mittwoch untersuchten mehr als 160 Polizisten das Zentralwerk in Jandelsbrunn, Partnerfirmen in mehreren Bundesländern sowie Privatwohnungen. Zwei Verdächtige wurden festgenommen, gegen einen dritten wird laut Staatsanwaltschaft Landshut ermittelt. Sie sollen Bestechungsgelder von Zulieferfirmen angenommen und unter sich aufgeteilt haben. Im Gegenzug sollen diese Zulieferer entsprechende Aufträge bekommen haben. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich um drei Manager im Alter zwischen 57 und 71 Jahren. Zwei davon waren bis zu ihrer Kündigung im Management als Chief Sales Officer (CSO) und Chief Operation Officer (COO) eingesetzt. Der dritte war Verantwortlicher einer im Saarland ansässigen Investment GmbH.

Unternehmen mit Gewinnwarnungen

Seit Mitte des Monats und bis Jahresende pausiert die Produktion an den Standorten in Jandelsbrunn und Nagyoroszi in Ungarn.

Zugleich wurde bekannt, dass das Unternehmen das im Oktober ausgegebene Umsatzziel von 1,3 Milliarden Euro für 2024 deutlich verfehlen wird. Vergangenes Jahr hatte Knaus Tabbert noch einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro erzielt. In diesem Jahr wurden bereits zwei Gewinnwarnungen herausgegeben.

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