Die NürnbergMesse feiert in diesem Jahr 50. Geburtstag. Entsprechend gut ist die Stimmung von Messe-Chef Peter Ottmann, als er bei Jahresempfang der Messe die ersten Zahlen präsentiert. In diesem Jahr peilt die NürnbergMesse einen Umsatzrekord von rund 340 Millionen Euro an. Und auch im abgelaufenen Jahr deutet sich ein gutes Ergebnis an: Der Umsatz wird voraussichtlich bei mehr als 250 Millionen Euro liegen. In ungeraden Jahren wie 2023 fällt die Zahl immer etwas geringer aus, weil wichtige und große Messen nur im Zwei-Jahres-Rhythmus in geraden Jahren stattfinden.
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Messe sagt 200-Millionen-Projekt endügltig ab
Den vor der Corona-Pandemie geplanten Bau eines Kongresszentrums Süd legt die NürnbergMesse dauerhaft auf Eis. Das Projekt, das rund 200 Millionen Euro kosten sollte, passe nicht mehr in die Zeit. "Wir nehmen das Geld, um das bestehende Messezentrum fit für die Zukunft zu machen", sagt Ottmann.
Photovoltaik und schönere Toiletten
Ein Großteil der Investitionen werde in den kommenden Jahren in den Erhalt und die Sanierung des Geländes investiert, das zur Spielwarenmesse 1973 erstmals genutzt wurde, kündigt der Messe-Chef an. Zum einen soll das Mitarbeitergebäude saniert und eine große Solaranlage auf den Dächern von sieben Messehallen und einem Parkhaus installiert werden. Zum anderen gibt es nach Ottmanns Worten viele kleine Baustellen, von der Sanierung der Sanitäranlagen über das Verlegen neuer Teppichböden bis hin zu einem neuen Anstrich in der Hallen.
Freude über das Wiedersehen
Zum Geburtstag erwartet Ottmann im Frühjahr den 50-millionsten Besucher auf dem Messegelände im Stadtteil Langwasser. Im vergangenen Jahr fanden 80 Events mit fast 860.000 Besuchern und rund 20.000 Ausstellern im Messezentrum statt. Das Publikum sei schneller als erwartet zurückgekommen, insbesondere die hohe internationale Beteiligung habe zu dem Erfolg beigetrage, sagt Ottmann. Die Beeinträchtigungen durch Corona sind zwar vorbei, doch es gibt neue Krisen auf der Welt. "Wir haben während der Pandemie festgestellt, dass es den persönlichen Kontakt braucht. Diese Wiedersehensfreude überlagert im Moment ein Stück weit die Krisen", gibt sich Ottmann optimistisch.
Messegeschäft wird immer schnelllebiger
Trotzdem stellt sich die NürnbergMesse darauf ein, dass der Markt schnell und kurzfristig auf Veränderungen reagiert. So haben im Herbst innerhalb kurzer Zeit rund 40 Prozent der Aussteller bei der Fensterbau-Messe abgesagt. Grund dafür war die schlechte Baukonjunktur, erläutert Petra Wolf, die unter anderem für die Planung von Messen verantwortlich ist. Heißt: Das Geschäft kann ganz schnell einbrechen.
"Derzeit spüren wir aber nichts davon", sagt sie. Sie hofft darauf, und das hätten bereits vorherige Krisen gezeigt, dass das Geschäftsmodell weiter funktioniert. "Die Fachmessen sind Plattformen, auf denen sich internationale Unternehmen begegnen wollen – auch in Krisen."
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