Menschen stehen auf dem Dach eines Gebäudes in Nürnberg, im Hintergrund die Lorenzkirche.
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Ein Café mit atemberaubendem Ausblick - das ist die Idee von Nürnbergs OB König für das Dach des ehemaligen Kaufhofs.

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Nürnbergs OB schwärmt von einem Café auf dem Kaufhof-Dach

Nürnbergs OB schwärmt von einem Café auf dem Kaufhof-Dach

Die Stadt Nürnberg hat große Pläne mit dem ehemaligen Kaufhof. Sie hat das Gebäude erworben und erstellt ein Nutzungskonzept. Beim ersten Rundgang schwärmt Oberbürgermeister König von einem Dach-Café mit Weitblick.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Das ist ein Termin, wie ihn Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) gerne hat – einer, bei dem er sich als Macher präsentieren kann. An diesem Nachmittag führt er Medienvertreter durch den ehemaligen und denkmalgeschützten Kaufhof. Die Filiale in der Fußgängerzone steht seit mehr als einem Jahr leer. Die Stadt hat sie gekauft und will sie zu einem Haus der Bildung machen. "Wir müssen es anpacken. Wir müssen handeln. Genau deshalb hat die Stadt den Kaufhof jetzt erworben", sagt König.

Auf Augenhöhe mit Kaiserburg und Kirche

Es geht durch enge Treppenhäuser, vorbei am stillgelegten Paternoster, dem Büro der früheren Kaufhaus-Detektive und der leeren Infowand für Mitteilungen der Geschäftsleitung und des Betriebsrats. Das Kaufhaus ist längst Geschichte. Zukunft soll die Immobilie trotzdem haben.

Nach vier Stockwerken ist das Dach erreicht. Ein Ausblick mit Wow-Effekt: Zum Greifen nahe sind die Türme der Lorenzkirche, im Hintergrund liegt die Burg in der Nachmittagssonne. "Einzigartig, dieser Blick ist schon etwas ganz Besonderes", schwärmt König. Er könnte sich hier eine Kaffeehaus-Terrasse vorstellen. Eine von vielen Idee.

Fachleute aus allen Ressorts sollen anpacken

Die Ideen müssen jetzt in das Nutzungskonzept eingearbeitet werden. Eine "Sonderstab" im Rathaus kümmert sich um die Umsetzung. Fachleute aus dem Wirtschafts-, Finanz- und Baureferat arbeiten bei der Erstellung der Machbarkeitsstudie zusammen. Ziel ist es, viele Nutzungen unter das große Kaufhausdach zu bringen: im Erdgeschoss beispielsweise eine Markthalle und Geschäfte, in den Obergeschossen soll ein Haus der Bildung entstehen. Universitäten, Hochschulen und Kammern könnten mögliche Nutzer sein.

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Eher Langstrecke als Sprint: Es wird einige Jahre dauern, bis neue Nutzungskonzepte für den Kaufhof umgesetzt wird.

Zwei Fußballfelder Platz für neue Ideen

Die Dimension des Vorhabens zeigt sich beim Rundgang. Gut 18.000 Quadratmeter Nutzungsfläche als Platz für neue Ideen, so viel wie zwei Fußballfelder. Regale und Kleiderständer sind an den Rand gerückt, auf dem Boden der Sportabteilung ist noch eine Laufbahn gemalt. Langstrecke statt Sprint, ein schönes Symbol dafür, dass das neue Konzept viel Ausdauer erfordert.

"Es wird leider wahrscheinlich schon einige Jahre dauern, bis die endgültige Nutzung feststeht, weil die Entwicklung gut überlegt und durchdacht sein muss" meint Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier (CSU). Rund 30 Millionen Euro hat die Stadt für den Kaufhof bezahlt. Die Hoffnung ist, dass mit der neuen Nutzung wieder mehr Leben in die Fußgängerzone kommt.

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Die Zwischennutzung soll noch in diesem Jahr beginnen. Geplant sind Kunstausstellungen, Konzerte und Pop-Up-Stores,

Suche nach einem Investor für den Ausbau

Am Ende soll der Kaufhof auch wieder Geld abwerfen. Die Stadt hat das Gebäude zwar erworben, in den Ausbau kann sie aber nicht investieren, sagt Heilmaier. Ohne finanzkräftigen Partner gehe es nicht. Der Sonderstab suche einen Investor, der das Projekt gemeinsam mit der Stadt stemmt. "Ob wir es dann verkaufen oder ob wir dann gemeinsam ein Joint Venture gründen, das werden wir noch prüfen", erläutert Heilmaier.

Die Zwischennutzung soll jedoch schon in den nächsten Wochen beginnen. Angedacht sind zum Beispiel Pop-Up-Stores im Erdgeschoss, Konzerte und Kunstausstellungen. Dann können sich alle Interessierten ein Bild vom neuen, alten Kaufhof machen.

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