The Q Turm hinter einem Netz.
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Neustart bei Baustelle von The Q

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"The Q" – Bauarbeiten auf altem Quelle-Areal laufen wieder

Fünf Wochen nach dem Baustopp sind die Arbeiten auf dem ehemaligen Quelle-Gelände wieder angelaufen. 2025 sollen die ersten Bauabschnitte fertig sein. Noch ist nicht alles in trockenen Tüchern.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Es war ein Schock als der Immobilienentwickler, die Gerchgroup aus Düsseldorf, Ende August für mehrere seiner Dachgesellschaften Insolvenz anmelden musste. Dies wirkte sich unmittelbar auf die Bauarbeiten des Projekts "The Q" auf dem ehemaligen Quellegelände in Nürnberg aus, denn die Gerchgroup hatte das komplette Areal gekauft. Nun gibt es positive Nachrichten. Rund fünf Wochen nach dem Baustopp ist es der Stadtspitze Nürnbergs und den Projektbeteiligten gelungen, dass die Bauarbeiten fortgesetzt werden können.

Bauarbeiten laufen wieder

Etwa 60 Menschen sind auf der Großbaustelle wieder am Rohbau beschäftigt, sagt ein überglücklicher Bauleiter Klaus Everst. Es sei irgendwo "sein Baby" und deshalb freue er sich ganz besonders, dass hier wieder gearbeitet werde. Bis Ende November hofft er, dass es 300 Bauarbeiter sind – weitere sollen dann folgen, um den Rückstand, der durch die Insolvenz der Gerchgruppe entstanden ist, beim Bau aufholen zu können. Es seien überwiegend dieselben Firmen wie zuvor, die hier nun weiterarbeiten würden, so Everst. Auch Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) spricht von einem "kleinen Wunder" nach fünf Wochen Zitterpartie. Jeder Beteiligte habe die Chance erkannt, was mit "The Q" möglich sei.

Fertigstellung bis 2025 geplant

Die ersten beiden Bauabschnitte (Bauteil eins und vier) sollen bis zum ersten Halbjahr 2025 fertig sein. Von den 60.000 Quadratmetern wird die Stadt Nürnberg 42.000 nutzen. Im Erdgeschoss sollen Supermärkte von Rewe und Lidl einziehen, Müller Drogerie und eine Sparkasse.

Vom ersten bis vierten Stock ist ein neues Behördenzentrum geplant. 1.400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Jugend-, Sozial- und Bürgeramts der Stadt Nürnberg sollen hier untergebracht werden. Ein völlig neues Bürokonzept sei entworfen worden mit flexiblen Arbeitsplätzen, schwärmt der Oberbürgermeister.

Ein Teil der neuen Räumlichkeiten konnte bei einem Pressetermin am Dienstag besichtigt werden. Auffallend sind große Innenhöfe, die nachträglich in den Industriebau eingebracht worden sind. Keine leichte Aufgabe, erzählt Bauleiter Klaus Everst. Die Betondecken sind mit sogenannten Bindern aus Stahl verstärkt, sie mussten alle aufwändig mit Wasserstrahlern freigelegt und stabilisiert werden. Würde man die Decken einfach so trennen, würden die Träger brechen und damit auch die Decke. Trotz dieser umfangreichen Arbeiten, um die Innenhöfe (insgesamt fünf soll es geben) zu bauen, ist die Stimmung bei allen Beteiligten positiv. Die Freude, dass es weitergeht, ist zu spüren.

BVK übernimmt Teile des Projekts

Nachdem die Gerchgroup Insolvenz angemeldet hat, hat nun die Bayerische Versorgungskammer (BVK) das Projekt übernommen, damit die gewerblichen Teile von "The Q" weitergebaut werden können. Die BVK investiert rund 300 Millionen Euro in die Sanierung des ehemaligen Quelle-Versandzentrums, das seit 14 Jahren leer steht. Die Versorgungskammer ist für die kommunale Altersversorge in Bayern zuständig. Sie investiert die Beiträge von städtischen Mitarbeitern unter anderem langfristig in Immobilien wie "The Q", um deren Zusatzrenten zu finanzieren, erklärt André Heimrich von der BVK. Bei der Stadt Nürnberg profitieren etwa 7.000 Beschäftigte von den Leistungen der Versorgungskammer, so Daniela Engelhardt vom städtischen Personalrat.

Zukunft weiterer Bauteile offen

Auch wenn der gewerbliche Bauteil des Projekts nun fortgeführt werden kann, ist derzeit noch unklar, wie es mit Teilen des Wohnungsbaus auf dem Areal weitergeht. Diese gehören nach wie vor der Gerchgroup. Es braucht nun einen Investor, der diese übernimmt. Nürnbergs Oberbürgermeister ist aber zuversichtlich, dass sich auch hier eine Lösung finden wird, damit auch auf diesen Abschnitten bald weitergebaut werden kann. Insgesamt hat das gesamte Projekt 170.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche.

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