Frankfurt/Main: Die Zentralen von Deutsche Bank und Commerzbank.
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Unicredit will Commerzbank schlucken: Deutsche Banken im Abstieg

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Unicredit will Commerzbank schlucken: Deutsche Banken im Abstieg

Unicredit will Commerzbank schlucken: Deutsche Banken im Abstieg

Vor rund 20 Jahren hat Unicredit die bayerische Hypovereinsbank übernommen. Nun wollen sich die Italiener noch stärker hierzulande engagieren – und auch die Commerzbank schlucken. Das zeigt: Deutsche Geldinstitute verlieren weiter an Bedeutung.

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Die italienische Unicredit ist zum Großaktionär der Commerzbank geworden und hat signalisiert, nach der Hypovereinsbank nun auch das zweitgrößte börsennotierte deutsche Geldhaus komplett übernehmen zu wollen. Damit geht der Bedeutungsverlust deutscher Banken weiter. Diese spielen weltweit immer weniger eine Rolle.

Europas Banken sind vergleichsweise klein. Die zehn größten Häuser kommen auf einen gesamten Börsenwert von gut 500 Milliarden Euro. Die zehn größten US-Banken auf das Zwölffache. Die deutschen Finanzinstitute laufen unter ferner liefen. Dabei zählte die Deutsche Bank um die Jahrtausendwende zu den größten Banken der Welt.

Trotz Fusionen: Banken-Standort Deutschland und Bayern verliert

Der Fusionsprozess in den 1990er- und 2000er-Jahren hat den deutschen Geldinstituten wenig geholfen. 1998 war es in Bayern zum großen Zusammenschluss gekommen: Die Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank und die Bayerische Vereinsbank schmolzen zusammen und wurden zur Bayerischen Hypo- und Vereinsbank. Diese wurde dann 2005 von der Unicredit geschluckt.

2001 hat sich der Münchner Versicherungskonzern Allianz die Dresdner Bank einverleibt und sich damit eine blutige Nase geholt. Immerhin hatte die Allianz gerade noch Glück und konnte die Dresdner Bank zwei Wochen vor Ausbruch der Finanzkrise 2008 an die Commerzbank verkaufen.

Commerzbank und Deutsche Bank international abgestiegen

In der großen Finanzkrise, die mit der Lehman-Pleite 2008 begann, hieß es, der angeschlagene europäische Bankensektor müsse sich dringend neu ordnen. Doch das damals prognostizierte Bankenmonopoly ist ausgeblieben. Anders als in den USA, wo der Staat rigoros bei den Banken eingestiegen und der gesamte Sektor weitgehend gestärkt aus der Krise gekommen ist, hat in Europa jedes Land seine eigenen Banken gerettet, den Finanzhäusern aber weiterhin ziemlich freie Hand gelassen. Die Folge: Europas Banken sind vergleichsweise klein. Den beiden größten deutschen Geldhäusern hat ein jahrelanger Spar- und Restrukturierungskurs auch nicht zu alter Größe verholfen. Die Commerzbank galt schon länger als möglicher Übernahmekandidat. Selbst bei der Nummer eins hierzulande, der Deutschen Bank, wird darüber gemunkelt.

Dieser Bedeutungsverlust könnte sich bei einer Konsolidierung nun negativ auswirken. Die Unicredit ist dreimal so groß wie die Commerzbank und verdient so gut, dass sie eine Komplettübernahme stemmen könnte. Wirtschaftswissenschaftler wie Clemens Fuest vom Münchner ifo-Institut begrüßen grenzüberschreitende Zusammenschlüsse. Nur so könnten sich Europas Banken und die Unternehmen gegen die wachsende Konkurrenz aus den USA und Asien stemmen.

Unicredit hat Komplettübernahme der Commerzbank im Auge

Unicredit hat sich schon rund 21 Prozent an der Commerzbank gesichert. Das italienische Institut hat zudem bei der Bankenaufsicht beantragt, das Paket auf bis zu 29,9 Prozent erhöhen zu können. Der Bund hält nach dem Teilverkauf noch zwölf Prozent an der Commerzbank. Die Regierung hat Unicredit vor einer feindlichen Übernahme gewarnt. Unicredit-Chef Andrea Orcel hofft aber dennoch auf ein Einlenken von deutscher Seite. Er hat gedroht: "Ohne den richtigen Grad an Unterstützung aller Beteiligten werden wir das Investment wieder rückgängig machen."

Dieser Artikel ist erstmals am 13. September 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.

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