Straßenbahn in Nürnberg
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In Nürnberg fehlen Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer, deshalb hat die VAG Studierende aufgerufen, sich doch im Nebenjob zu bewerben.

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Wegen Fahrermangel: Studis als Straßenbahnfahrer im Nebenjob

Fehlendes Personal bringt die Nürnberger Verkehrs-Aktiengesellschaft auf eine ungewöhnliche Idee: Sie bietet Studierenden an, im Nebenjob Straßenbahnen zu fahren. Die Ausbildung soll in 30 Tagen Semesterferien sein.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

"Fahrermangel und Verkehrswende vertragen sich nicht gut", heißt es in einer Mitteilung der Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) am Dienstag. Sie sucht daher dringend Personal, besonders Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer. Deshalb können sich jetzt auch Studierende für den Job bei der VAG bewerben und sich ausbilden lassen. Anschließend sollen sie während des Studiums im Nebenjob die Fahrgäste in den Straßenbahnen an ihr Ziel bringen.

Man gehe nun neue Wege bei der Suche nach Personal. Studierende aus dem Großraum Nürnberg könnten sich beispielsweise in den kommenden Semesterferien zu Straßenbahnfahrern ausbilden lassen und dann im Rahmen eines Werkstudenten-Vertrags für die VAG fahren. Eine andere Möglichkeit sei ein Praktikumssemester, um eine Fahrerlaubnis erwerben zu können.

Zunächst neun Stellen für Nebenjob-Fahrpersonal

Während der Semesterferien könnten die neuen Kräfte in 30 Tagen ausgebildet werden. In der Zeit sollen "das Bedienen von vier unterschiedlichen Fahrzeugtypen der Straßenbahn, die VAG-Regelwerke für den Fahrdienst, Streckenkenntnisse von sieben Linien sowie den Umgang mit Störungen und internen Funktionen, wie der Leitstelle" sowie Kundenservice erfolgreich geschult werden. Bewerberinnen und Bewerber müssten mindestens 21 Jahre alt und im Besitz eines gültigen Führerscheins Klasse B sein. Im ersten Schritt bietet die VAG neun Stellen für Studierende.

Win-win-Situation für VAG und Studierende

Beate Haberler, die bei der VAG für den Bereich Fahrdienst verantwortlich ist, sieht darin eine Möglichkeit, von der beide Seiten profitieren könnten. "Die Studierenden (…) erwerben eine Zusatzqualifikation und dürfen sich über einen fair bezahlten Nebenjob freuen." Und die VAG könne ihre Fahrerinnen und Fahrer etwa an Wochenenden entlasten. Denn die studentischen Kräfte sollen dann eingesetzt werden, wenn sie keine Kurse haben – also am Abend und an den Wochenenden, idealerweise, so die VAG, 20 Stunden pro Woche. Zudem erhofft sich die VAG auf diese Weise auch längerfristig qualifiziertes Personal zu gewinnen.

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