Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) ist eine invasive Art, die ursprünglich aus Südostasien stammt, sich aber inzwischen auch in Bayern wohlfühlt. In Europa wurde sie zum ersten Mal 2004 in Bordeaux gesichtet. Vermutlich wurde sie mit Töpferwaren aus China eingeschleppt. Invasive Arten sind Tiere und Pflanzen, die sich außerhalb ihrer Heimat ausbreiten. Oft richten sie enorme Schäden an - so auch die Asiatische Hornisse. Sie ist eine große Gefahr für die heimische Biodiversität und Landwirtschaft.
Gefräßige Tiere mit einer Vorliebe für Honigbienen
Die Asiatische Hornisse in Europa ist vor allem für die heimische Insektenwelt eine Bedrohung, da sie Bienen und andere Insekten jagt. 35 bis 85 Prozent ihrer Proteinnahrung deckt die Asiatische Hornisse mit Honigbienen ab. Sie frisst aber auch andere Insekten, laut einer Studie sind es etwa 160 Insektenarten. Problematisch ist die Menge an Futter, die sie benötigt: Ein Nest von Asiatischen Hornissen besteht aus mehreren Tausend Tieren, die pro Jahr zwischen elf und 20 Kilogramm Insekten vertilgen. Messungen an Bienenständen in Südfrankreich haben ergeben, dass Asiatische Hornissen dort bis zu 1.500 Bienen pro Tag gefangen haben.
Sind Asiatische Hornissen für den Menschen gefährlich?
Asiatische Hornissen sind für Menschen weniger gefährlich, als oft angenommen wird. Ihre Stiche sind schmerzhaft, aber in der Regel nicht gefährlicher als die von Bienen oder Wespen. Allergische Reaktionen können allerdings auftreten, sind jedoch selten. Bei Begegnungen ist es wichtig, ruhig zu bleiben und hektische Bewegungen zu vermeiden, um Stiche zu verhindern.
Asiatische Hornisse breitet sich rasant aus
Wenn die Asiatische Hornisse sich - wie in Frankreich - ausbreitet, erreicht sie schnell eine hohe Netzdichte von bis zu 15 Nestern pro Quadratkilometer. So weit ist es Deutschland noch nicht. Hier wurde sie 2014 zum ersten Mal gesichtet, erst in Nordbaden, dann im Breisgau. 2019 war sie bereits in Südhessen. Ende 2022 fand man das erste Tier in Bayern in Neuhütten im Spessart. Bis zu 80 Kilometer kann sich die Asiatische Hornisse pro Jahr ausbreiten. Wo sie einmal ist, verbreitet sich die Art meist schnell. In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland habe sich dann innerhalb eines Jahres die Zahl der Sichtungen verzehnfacht.
Wie sieht die Asiatische Hornisse aus?
Die Asiatische Hornisse ist etwas kleiner als die heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro), und erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 6 cm. Sie ist schwarz mit orangem Hinterleib und hat leuchtend gelbe Beine. Sie nistet gerne an Gebäuden oder in Bäumen, wo das Nest deutlich zu erkennen ist.
Was kann man gegen die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse tun?
Um zu verhindern, dass sich die Asiatische Hornisse in Deutschland weiter ausbreitet, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören die systematische Überwachung und Kartierung von Nestern. Fachleute und speziell ausgebildete Teams entfernen und zerstören gefundene Nester, bevor sich die Tiere weiter ausbreiten können. Außerdem werden die Bürger informiert und aufgefordert, Sichtungen schnell zu melden. Zudem gibt es auch Forschungsprojekte, die sich mit biologischen und mechanischen Kontrollmethoden befassen. Die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Naturschutzorganisationen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, um die Verbreitung der Asiatischen Hornisse eindämmen zu können.
Meldesystem für Asiatische Hornissen in Bayern
Wer vermutet, eine Asiatische Hornisse mit ihrem schwarzen Körper und dem orangen Hinterleib gesichtet zu haben, fotografiert diese am besten und schickt das Foto mit Informationen zum Fundort an das Institut für Bienenkunde und Imkerei in Veitshöchheim (externer Link). Außerdem sollte man umgehend die lokalen Naturschutzbehörden informieren, damit diese Maßnahmen ergreifen können, um eine Verbreitung einzudämmen.
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