Gerade jetzt im Herbst nehmen die Atemwegserkrankungen, zu denen auch eine Infektion mit dem Coronavirus gehört, üblicherweise wieder zu. Doch ist das wirklich so?
Coronavirus: Aktuelle Lage - wie viele nachgewiesene Infektionen gibt es?
Das Robert Koch-Institut gibt in seinem aktuellen Wochenbericht (bis 8. September) (externer Link) 6.215 gemeldete Covid-19-Fälle an und nennt die Fallzahlen - im Vergleich zur Vorwoche (bis 1. September) - "weiter leicht gestiegen". Die tagesaktuelle Veröffentlichung der Fallzahlen durch das Bundesgesundheitsministerium (externer Link), das sich auch auf die Daten des RKI bezieht, belegt bundesweit ebenfalls einen Anstieg der gemeldeten Infektionszahlen. Auch in Bayern haben laut dieser Statistik die Ansteckungen mit dem Coronavirus zugenommen, liegen aber unter dem Bundesdurchschnitt.
Welche Virusvarianten sind derzeit in Deutschland vorherrschend?
Die derzeit in Deutschland vorherrschenden Virusvarianten heißen laut RKI (externer Link) KP2 (8,0 Prozent), KP3 (12,0 Prozent), KP3.1.1 (72 Prozent) und JN1(4,0 Prozent). Wegen ihrer Mutationen im Spike-Protein werden diese Virustypen auch FLiRT-Varianten genannt.
Corona: Welche Symptome treten bei den neuen Virusvarianten auf?
Auch bei den derzeit vorherrschenden Virusvarianten treten nach derzeitigem Wissensstand die für Covid-19 typischen Symptome (externer Link) auf, also Fieber, Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und Luftnot. Aber unter anderem auch Geruchs- und Geschmacksverlust sowie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Verwirrtheit.
Wie gefährlich sind die aktuell vorherrschenden Virusvarianten?
Nach bisheriger Kenntnis führen die Infektionen mit den neuen Virusvarianten nicht zu schwereren Krankheitsverläufen als andere zirkulierende Virustypen. Das Bundesgesundheitsministerium führt dies auch auf die hohe Grundimmunität der Bevölkerung durch entweder Impfung oder Genesung zurück.
Wo kann ich mich gegen das Coronavirus impfen lassen?
Impfwillige können sich bei ihrem Hausarzt bzw. ihrer Hausärztin oder jedem anderen niedergelassenen Arzt/Ärztin, der/die eine Impfung anbietet, impfen lassen. Auch bei Betriebsärzten, Apotheken und in Pflegeeinrichtungen ist eine Impfung möglich.
Wer sollte sich impfen lassen?
Die STIKO empfiehlt Menschen ab 60 Jahren und Menschen mit chronischen Erkrankungen oder mit bestimmten Risikofaktoren, etwa der Tätigkeit in medizinischen Einrichtungen, jährlich eine Schutzimpfung. Gesunden Erwachsenen und Schwangeren wird derzeit keine weitere Auffrischimpfung empfohlen. Bei ihnen reicht laut STIKO die sogenannte Basisimmunität bestehend aus drei "Antigenkontakten", also Impfungen aus.
Gibt es einen Kombi-Impfstoff, der vor Grippe- und Coronaviren schützt?
Derzeit gibt es noch keinen Impfstoff, der gleichzeitig vor Coronaviren und Grippeviren schützt. Biontech/Pfizer musste Mitte August in einer Pressemitteilung (externer Link) bekannt geben, dass der von ihnen entwickelte Kombi-Impfstoff in der klinischen Phase-3-Studie, in der das Vakzin an einer größeren Personenzahl auf seine Wirksamkeit getestet wird, nicht alle Ziele erreichen konnte. Demnach wirke der Kombi-Impfstoff zwar gleich gut gegen Coronaviren wie der Vergleichsimpfstoff, nicht aber gleich bei Grippeviren. Das US-Unternehmen Moderna ist da schon weiter. Laut Medienberichten konnte der mRNA-Impfstoff in der klinischen Phase-3-Studie überzeugen. Ein Kombi-Impfstoff soll vielleicht schon ab 2025 großflächig verfügbar sein.
Für Corona-Auffrischimpfungen ist seit 12. August der für die aktuell kursierenden Virusvarianten angepasste Impfstoff "Comirnaty JN.1" von Biontech/Pfizer in Deutschland verfügbar.
Dieser Artikel ist erstmals am 6.9.2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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