Arzt hält mit Schutzhandschuhen in einem Labor eine Ampulle mit einem Impfstoff; Neuer Corona-Impfstoff: Wer sich wann impfen lassen kann
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Ab 12. August kann man sich mit einem neu angepassten Impfstoff gegen das Coronavirus schützen.

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Neuer Corona-Impfstoff: Wer sich wann impfen lassen kann

Aktuell steigt die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus. Ein angepasster Impfstoff soll bald vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen. Ab wann es ihn gibt und wer sich mit ihm impfen lassen sollte, erfahren Sie hier.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Abend am .

Ab dem 12. August soll er verfügbar sein, der neue Covid-19-Impfstoff von BioNTech/Pfizer. Ärztinnen und Ärzte können ihre ersten Impfstoff-Bestellungen bis Dienstag, den 6. August, um 12 Uhr bei den Apotheken abgeben. Von da an sind weitere Bestellungen im Wochentakt möglich. Peter Sandmann, Pressesprecher der Apotheker in München, ist davon überzeugt, dass es keine Probleme hinsichtlich der Verfügbarkeit geben werde. Lieferprobleme seien schon länger nicht mehr an der Tagesordnung.

Covid-19-Impfstoff: Für welche Virus-Variante er angepasst ist

In der Europäischen Union ist "Comirnaty JN.1" seit Anfang Juli zugelassen. Laut dem Zentrum für Pandemie-Impfstoffe und -Therapeutika (ZEPAI) am Paul-Ehrlich-Institut ist das neue Vakzin weiterhin in drei Dosierungen (externer Link) erhältlich: für Menschen ab 12 Jahren, für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren sowie für Säuglinge und Kleinkinder von 6 Monaten bis 4 Jahren. Der Impfstoff kann sowohl zur Grundimmunisierung als auch für Auffrischimpfungen verwendet werden. Er ist besonders an die Omikron-Variante JN.1 angepasst und soll daher einen besseren Schutz vor den derzeit zirkulierenden Virusvarianten bieten als der bisher verwendete Impfstoff von Biontech.

Aktuelle Corona-Lage: Variante KP.3 dominant

Derzeit dominieren die Corona-Variante KP.3 und ihre Untervarianten. Sie zählen zu den Sublinien der erwähnten Omikron-Variante JN.1, die Anfang 2024 das Infektionsgeschehen beherrschte. Aufgrund charakteristischer Mutationen im Spike-Protein werden sie auch zu den sogenannten FLiRT-Varianten gezählt. Insgesamt ist die Anzahl der an das RKI gemeldeten Covid-19-Fälle in der 29. Meldewoche im Vergleich zur 28. Meldewoche leicht gestiegen.

Welche Personengruppen sich impfen lassen sollten

Laut RKI bleibt die Zahl schwer verlaufender Atemwegsinfektionen aber weiterhin niedrig. Die meisten Menschen in Deutschland sind mehrfach gegen Covid-19 geimpft und haben bereits eine oder mehrere Infektionen überstanden. Dadurch sind sie gut gegen schwere Verläufe geschützt. Bei Gesunden verlaufen SARS-CoV-2-Infektionen überwiegend mild, jedoch steigt das Risiko mit dem Alter. Daher empfiehlt die STIKO ab 60 Jahren und bei anderen Risikofaktoren, wie chronischen Erkrankungen oder Tätigkeiten in Pflegeeinrichtungen, eine Auffrischungsimpfung.

Neuer Covid-19-Impfstoff: Geringe Nachfrage bei Apotheken und Ärzten

Dennoch scheint die Nachfrage derzeit gering zu sein. Peter Sandmann betont: "Es ist kein Problem, momentan Impfstoff zu bekommen. Es ist eher so, dass kein Arzt einen bestellt. Gerade jetzt im Sommer scheint die Motivation, sich impfen zu lassen, nicht so hoch zu sein. Ich denke, im Herbst, Winter wird das wieder anlaufen." Für die Bekämpfung einer möglichen Corona-Welle in der kalten Jahreszeit sind so jedenfalls die Weichen gestellt.

Keine Einzeldosen: Impfstoff-Reste müssen entsorgt werden

Kritik gibt es jedoch noch immer bezüglich der Dosierung. Es sei unverständlich, warum der Bund keine Einzeldosen bereitstelle, heißt es vonseiten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (externer Link). In einem einzigen Fläschchen sind weiterhin sechs Impfdosen enthalten. Nach dem Öffnen ist der Inhalt maximal 12 Stunden haltbar. Was danach noch übrig ist, muss entsorgt werden.

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