(Symbolbild) Zu sehen ist ein Modell eines Herzen.
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(Symbolbild) Frauenherzen schlagen anders - und effizienter. Das hat ein internationales Forscherteam nun herausgefunden.

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Frauenherzen schlagen anders - und effizienter

Frauenherzen schlagen anders - und effizienter

Zwischen Männern und Frauen gibt es auch beim wichtigsten Muskel unseres Körpers, dem Herzen, Unterschiede – darüber hat ein internationales Forscherteam nun mehr herausgefunden. Wieso bei Frauen seltener bestimmte Herzerkrankungen auftreten.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Wissen kompakt am .

Nur am Klang des Herzschlags kann man nicht sagen, ob da ein weibliches oder ein männliches Herz schlägt. Aber dass Frauen- und Männerherzen nicht völlig identisch sind, ist der Wissenschaft schon länger bekannt: Die Herzen sind unterschiedlich groß – außerdem haben Frauenherzen eine etwas bessere Auswurfleistung, weiß Lars Harbaum, Facharzt für Innere Medizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Er hat die Unterschiede der Herzen noch weiter untersucht.

Groß angelegte Studie führt zu neuen Erkenntnissen

Harbaum ist Erstautor einer internationalen Studie, die dem kleinen Unterschied nun ein Stück näher gekommen ist. Dazu wurden die Daten von weit über 30.000 Männer- und Frauenherzen untersucht, und zwar mit besonderem Blick auf die rechte Herzkammer.

Die ist dafür zuständig, das sauerstoffarme Blut aus dem Körper in die Lunge zu pumpen. Das Ergebnis: Die rechte Herzkammer hat bei Frauen zwar im Durchschnitt ein geringeres Volumen, sie arbeitet aber effizienter. Das könnte ein Grund dafür sein, dass bestimmte Herzerkrankungen bei Frauen seltener auftreten.

Geschlechtsspezifische Medikation künftig denkbar

Harbaum erklärt, dass Männer zum Beispiel etwas häufiger Herzinsuffizienz haben, und wenn Frauen erkrankt sind, sie häufig eine etwas bessere Prognose hätten. Dies ließe sich auf eine bessere Kompensationsleistung des Herzens zurückführen, weil es womöglich schon etwas besser ins Rennen geht.

Und auch bei der Suche nach den Ursachen für diese Unterschiede sind die Forscher und Forscherinnen weitergekommen. Sie haben eine Reihe von Orten im Genom identifiziert, die dafür verantwortlich sind. Dies kann nun helfen – so die Hoffnung – wirksamere Medikamente für Herzerkrankungen zu entwickeln, die die Unterschiede zwischen den Geschlechtern besser berücksichtigen.

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