Die mit Bodenproben von einem Asteroiden beladene US-Raumsonde Osiris-Rex hat ihren Job offenbar erledigt: Am Sonntag warf sie eine Kapsel mit den Proben in einer Höhe von mehr als 100.000 Kilometern aus dem Weltraum ab. Wie von der US-Weltraumbehörde Nasa geplant, landete die Kapsel auf einem Militärgelände in der Wüste im US-Bundesstaat Utah.
Heikles Manöver geglückt
Der Eintritt der Sonde in die Erdatmosphäre war laut Nasa riskant. In den letzten 13 Minuten flog die Kapsel mit einer Geschwindigkeit von über 44.000 Kilometern pro Stunde und einer Temperatur von bis zu 2.700 Grad Celsius durch die Atmosphäre. Der Fall der Sonde wurde von zwei Fallschirmen gebremst, deren korrekte Entfaltung entscheidend war, um eine "harte Landung" zu vermeiden. Einer der beiden Fallschirme öffnete zwar in zu größer Höhe – das hatte aber keine negativen Auswirkungen zur Folge.
Der leitende Forscher bei der Mission, Dante Lauretta von der University of Arizona, wollte den Transport der Probe nach Texas nach der Bergung begleiten. Die Öffnung des Behältnisses am Montag oder Dienstag werde dann "der echte Moment der Wahrheit" angesichts der Ungewissheit, wie groß die gesammelte Probe genau ist, sagte er vorab.
Siebenjährige Mission geht zu Ende
Die Sonde Osiris-Rex war im September 2016 zu dem Asteroiden Bennu aufgebrochen und nach vierjähriger Reise im Oktober 2020 für wenige Sekunden auf dem Himmelskörper gelandet, um Gesteins- und Staubproben einzusammeln. Bennu befindet sich rund 330 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und hat einen Durchmesser von 500 Metern.
Die rund 250 Gramm an gesammeltem Material sollen der Nasa helfen, "die Arten von Asteroiden besser zu verstehen, welche die Erde bedrohen könnten", erklärte der Chef der Weltraumbehörde, Bill Nelson. Zudem könnten sie Aufschluss über die Entstehung des Sonnensystems geben.
Bennu, die Gefahr aus dem Weltraum?
Der Asteroid Bennu könnte der Erde in 150 Jahren möglicherweise gefährlich nahekommen. Zwar ist das Risiko eines Einschlags sehr gering, trotzdem zählt die Nasa Bennu zu den gefährlichsten derzeit bekannten Asteroiden.
Nach der Landung wird die Kapsel ins Johnson Space Center im texanischen Houston gebracht. Nur 25 Prozent der Proben werden sofort analysiert, der Rest wird für besser ausgestattete Forscher in der Zukunft aufbewahrt.
Asteroiden bestehen aus dem ursprünglichen Material, aus dem das Sonnensystem vor 4,5 Milliarden Jahren entstanden ist. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Asteroid "Bennu" reich an Kohlenstoff ist und in Mineralien eingeschlossene Wassermoleküle enthält.
Audio vom 23.09.23: Wissenschaftler Frank Brenker im BR-Gespräch
Mit Informationen von AFP
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