In alten Computern und Handys stecken Edelmetalle – Gold zum Beispiel. Deswegen sollten sie auch nicht zu Hause herumliegen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden, sondern sie sollten zum Fachhändler oder Wertstoffhof gebracht werden. Trotzdem ist es aufwändig, Stoffe wie Gold zurückzugewinnen.
Mit einem Abfallprodukt der Käseherstellung könnte sich das dauerhaft ändern – und zwar mit Molke. Gold aus einer Lösung zu filtern ist normalerweise schwierig, weil es sehr fein verteilt ist. Aber das Eiweiß aus der Molke kann helfen – man muss sie nur etwas vorbehandeln, sagt Raffaele Mezzenga, Professor am Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie der ETH Zürich.
Mit Molke Gold aus Elektroschrott lösen
"Wir geben Säure dazu und Salz. Dadurch bekommt diese Eiweißlösung eine Konsistenz wie Gelatine. Dann entfernen wir das Wasser aus diesem Gel und bekommen eine Art Eiweiß-Schwamm."
Werfen die Wissenschaftler die Hauptplatinen alter Computer in ein Säurebad, werden die Edelmetalle herausgelöst. Gibt man dann den Eiweißschwamm dazu, bindet der das gelöste Gold. Klingt so einfach, als könnte man das zu Hause machen – leider ist das nicht so.
"Man muss sich da schon auskennen, das geht nicht in der Küche. Denn es entstehen giftige Gase, wenn man die Elektronik aus den Computern in die Säure gibt. Da braucht es schon einen speziellen Raum mit einem leistungsfähigen Filter. Dann ist es aber einfach: Hat der Schwamm das Gold aufgenommen, wird das Eiweiß verbrannt, und übrig bleibt ein Goldnugget."
Und zwar eine beachtliche Menge: Aus 40 Computer-Hauptplatinen gewinnen die Forscher ein Gramm Gold. Dass sich das in größerem Stil lohnen wird, da sind sie sicher.
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