Herrgottswürmchen, Blattlauskäfer, Motschekiebchen, Flimmflämmchen oder einfach Junikäfer - der Marienkäfer hat viele zauberhafte Namen und ist normalerweise gern gesehen, denn er gilt als Glücksbringer. Keiner seiner Artgenossen ist so beliebt wie er. Aber so viel Glück wie im Moment mag man gar nicht haben. Scharenweise gelangen sie in Wohnungen und Häuser.
Warum kommen so viele Marienkäfer in der Wohnung?
Im Oktober und November wird es den Insekten zu kalt und sie suchen ein Winterquartier. Marienkäfer überwintern bevorzugt in Gruppen, sodass sie sich an einer Stelle in großer Zahl sammeln. Sie suchen Schutz in Mauerritzen oder Hohlräumen wie zum Beispiel Rollladenkästen, Dachsparren oder Doppelfenstern.
So können die Marienkäfer schnell zur Plage werden, wenn sie sich beim Lüften in die Wohnung verirren. Bei der Suche nach einem Schutzraum kann man den Marienkäfern auch helfen. Laubhaufen in Gärten sind zum Beispiel eine beliebte Überwinterungsmöglichkeit. Ein Grund mehr, so der Naturschutzbund NABU, Laub für Wildtiere im Garten anzuhäufen.
Wie verhindert man, dass Marienkäfer in die Wohnung kommen?
Aufs Lüften kann man auch in der kühleren Jahreszeit nicht verzichten - auch, um die Schimmelgefahr zu reduzieren. Um Stoßlüften zu können, ohne dass zahlreiches Getier in der Wohnung Unterschlupf findet, muss man einigen Aufwand betreiben. Am besten ist es, den Tierchen erst gar kein Schlupfloch zu bieten.
- Fliegengitter: Türen und Fenster möglichst geschlossen halten. Fliegengitter vom Sommer nicht entfernen.
- Tagsüber lüften: Wenn durchgelüftet wird, dann nicht abends bei Festbeleuchtung.
- Schlupflöcher abdichten: Ritzen, Fugen und Löcher mit Dichtungsmasse abschließen.
Wie wird man Marienkäfer aus der Wohnung wieder los?
Will man die Marienkäfer wieder loswerden, hilft nur Handarbeit. Sammeln Sie die Tierchen mit einem Blatt und Glas oder mit der Hand ein und entlassen Sie sie in die Freiheit. Sind es zu viele, hilft es, den Staubsauger mit einem Nylonstrumpf zu bespannen und die Marienkäfer anzusaugen. Auf diese Weise können sie ebenfalls wieder im Freien ausgesetzt werden. Auch mit einem weichen Handfeger kann man die Marienkäfer vorsichtig auf die Schaufel schubsen.
Marienkäfer nicht giftig für den Menschen, sondern gute Schädlingsbekämpfer
Auch wenn selbst so niedliche Insekten wie die Marienkäfer in Massen alles andere als angenehm sind - gefährlich oder schädlich sind sie nicht, allenfalls lästig. Keine Sorge also, wenn Sie die Käferchen mit der Hand einsammeln: Sie sind weder giftig noch stoßen sie - anders als die Stinkwanzen - einen unangenehmen Geruch aus.
Vielleicht hilft Ihnen bei der Überlegung, wie sie die Marienkäfer aus der Wohnung vertreiben, ja das Argument, dass die Insekten gute Schädlingsbekämpfer sind. Marienkäfer sind keine Kostverächter, wenn es zum Beispiel um Blattläuse oder Spinnmilben geht. Sie fressen sowohl als erwachsene Käfer als auch als Larven Hunderte von Blattläusen. Ein Grund, sich doppelt über die gepunkteten Lieblinge der Kinder zu freuen.
Hausmittel: Duftstoffe gegen Marienkäfer
Einige Duftstoffe können Marienkäfer angeblich nicht besonders gut riechen. Dazu soll der Duft von Lorbeerblättern, Lavendel, Kampfer und Vanille gehören. Verteilen Sie den Duftstoff oder Lorbeerblätter am Fensterrahmen oder auf der Fensterbank.
Vielleicht ziehen die Insekten dann ja Leine, einen Versuch ist es wert.
Heimischer Marienkäfer in Gefahr
Im gewerblichen Gartenbau wird als natürlicher Schädlingsbekämpfer der aus Asien stammende Harlekin-Marienkäfer eingesetzt. Es hat ihn aber nicht in den Gewächshäusern gehalten und er ist in die freie Natur entwischt. Da der asiatische Marienkäfer sehr vermehrungsfreudig ist, kommt er stellenweise schon häufiger vor als die alteingesessenen Käferarten. Leider gehören diese auch auf den Speiseplan des Harlekinkäfers.
"Die sechs Millimeter großen, schwarz gepunkteten Käfer können von fast völlig orangerot bis fast völlig schwarz gefärbt sein. Die meisten Exemplare haben insgesamt neunzehn schwarze Punkte auf den Flügeldecken", so der NABU.
Im Video: Marienkäfer (ab 6:06 Minute)
Dieser Artikel ist erstmals am 8.10.2022 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.
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Dieser Artikel ist erstmals am 6.10.2022 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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