Warmblütigkeit, also seine Körpertemperatur weitgehend konstant zu halten, bringt viele Vorteile. Die eigene Körpertemperatur aktiv regulieren zu können, bedeutet zum Beispiel auch: Es steht schnell und zuverlässig Energie zur Verfügung – für ein Raubtier ist das unerlässlich.
Bei Fischen allerdings kennt man das nur von sehr wenigen Arten. Vom Weißen Hai zum Beispiel. Obwohl Fische als Kaltblüter grundsätzlich keine körpereigene Heizung haben, kann der Spitzen-Raubfisch eine Körpertemperatur halten, die oberhalb der Wassertemperatur liegt.
Nicht nur der Weiße Hai ein Warmblüter
Und jetzt hat ein internationales Wissenschaftsteam herausgefunden: Diese Art von Warmblütigkeit gibt es bei mehr Hai-Arten als bisher gedacht.
Obduktionen von Kleinzahn-Sandtigerhaien, die tot an der Küste Irlands und Großbritanniens angespült worden waren, haben ergeben: Auch diese rund drei Meter lange Hai-Art verfügt über typische Anpassungen an die Warmblütigkeit.
Teil-Warmblütigkeit: Mehr Wärme durch Isolation
Das sind unter anderem isolierende Bänder an ihren Schwimmmuskeln, die dafür sorgen, dass Muskelwärme weniger schnell ins kältere Wasser abgegeben wird. Eine Form von "Isolation" also. Die Zoologen sprechen daher von einer "Teil-Warmblütigkeit".
Wahrscheinlich handelt es sich dabei um eine Millionen Jahre alte evolutionäre Anpassung - und möglicherweise werden bald noch mehr Hai-Arten entdeckt, die sich auf diese Weise warmhalten.
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