Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat bis Dienstagabend der vergangenen Woche (KW3) rund 21 Millionen Neuinfektionen weltweit gezählt. Sie schätzt das Risiko durch die hochansteckende Omikron-Variante als "sehr hoch" ein. Die Omikron-Variante des Coronavirus hat sich zur weltweit dominierenden Virusvariante entwickelt. Doch aus einigen Ländern breitet sich ein Subtyp der Omikron-Variante aus: Indien, Singapur, Schweden, Großbritannien und vor allem Dänemark scheinen davon betroffen zu sein. Doch auch in Deutschland wurde der Omikron-Subtyp BA.2 bereits nachgewiesen. Was wissen wir über diese Untervariante der Omikron-Variante?
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BA.2 bereits in Deutschland angekommen
Insgesamt sind bislang drei Subtypen der Omikron-Variante des Coronavirus bekannt. Der Subtyp BA.2 wurde inzwischen in mehr als vierzig Ländern weltweit nachgewiesen. Laut dem aktuellen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) gehen fast alle bisher in Deutschland und Bayern nachgewiesenen Omikron-Infektionen auf den Subtyp BA.1 zurück. In der ersten Januarwoche wurde in Stichproben der Subtyp BA.1 1.568-mal nachgewiesen, der Subtyp BA.2 38-mal und der noch seltenere Subtyp BA.3 nur einmal. Im Gegensatz zu anderen Ländern beobachtet das RKI bislang keine starke Zunahme des Subtyps BA.2.
BA.2 ist Subtyp der Omikron-Variante
Als Sublinien einer gemeinsamen Omikron-Variante unterscheiden sich BA.1 und BA.2 nicht so stark voneinander, wie sich beispielsweise die Omikron-Variante von der Delta-Variante unterschiedet, die derzeit in Deutschland und auch weltweit immer stärker von Omikron verdrängt wird. BA.1 und BA.2 sind wahrscheinlich aus einem gemeinsamen Omikron-Vorfahren entstanden – und somit eher als "Geschwister" zu betrachten. Gegenüber dem Subtyp BA.1 scheint BA.2 mindestens zehn Mutationen aufzuweisen und kann so unterschieden werden.
BA.2 ansteckender als der BA.1-Subtyp der Omikron-Variante?
Angesichts der Tatsache, dass sich BA.2 in Ländern ausbreitet, die bereits mitten in einer Omikron-Welle stecken, könnte man davon ausgehen, dass der Subtyp quasi noch ansteckender sein muss als die hochansteckende Omikron-Variante vom Subtyp BA.1. "Was uns überrascht hat, ist die Schnelligkeit, mit der diese Untervariante, die in Asien in großem Umfang zirkuliert, sich in Dänemark ausgebreitet hat", sagt der französische Epidemiologe Antoine Flahault (vom Institut für Global Health der Universität Genf). Genaue Daten fehlen dazu bislang allerdings.
Welchen Einfluss wird der Omikron-Subtyp BA.2 auf die Coronapandemie haben?
"Ich persönlich bin mir nicht sicher, ob BA.2 einen wesentlichen Einfluss auf die aktuelle Omikron-Welle der Pandemie haben wird", schrieb der Virologe Time Peacock vom Imperial College London in einer Reihe von Tweets auf seinem Twitter-Account. "Selbst bei einer geringfügig höheren Übertragbarkeit handelt es sich absolut nicht um eine Veränderung wie von Delta zu Omikron, sondern wahrscheinlich um eine langsamere und subtilere", schreibt er.
Der Omikron-Subtyp BA.2 scheint gegenüber der „normalen“ Omikron-Variante nicht gefährlicher zu sein
Zwar rechnet auch der französische Gesundheitsminister Olivier Véran nicht damit, dass der neue Subtyp den Verlauf der Pandemie entscheidend beeinflussen wird: "Was wir im Moment wissen, ist, dass BA.2 mehr oder weniger den Eigenschaften entspricht, die wir von Omikron kennen." Aber auch hier fehlen noch genauere Zahlen und Studien.
"Sehr frühe Beobachtungen aus Indien und Dänemark deuten darauf hin, dass es keinen dramatischen Unterschied im Schweregrad im Vergleich zu BA.1 gibt", schreibt Virologe Tom Peacock in seinen Tweets. Des Weiteren geht der Virologe davon aus, dass es auch bei der Wirksamkeit von Impfstoffen nur geringfügige Unterschiede zwischen dem Subtyp BA.1 und diesem "neuen" Subtyp BA.2 geben solle.
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