HANDOUT - 07.05.2024, Österreich, Gobelsburg: Experten legen Knochen des Mammuts frei. In dem Weinkeller ist der Winzer bei Umbauarbeiten auf Mammutknochen gestoßen, die Archäologen auf ein Alter von 30 000 bis 40 000 Jahren datieren. Mittlerweile gehe man davon aus, dass es sich bei den Mammutüberresten um den «bedeutendsten Fund dieser Art seit mehr als 100 Jahren» handle. Foto: H. Parow-Souchon/ÖAW-ÖAI/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
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Mammutknochen im Weinkeller - bis zu 40 000 Jahre alt

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Sensationsfund: Österreicher stößt auf Mammutknochen im Keller

Sensationsfund: Österreicher stößt auf Mammutknochen im Keller

Wer in seinem Keller hantiert, findet manchmal wahre Schätze. Ein österreichischer Weinliebhaber handelte sich nun viel Aufmerksamkeit in der Welt der Archäologen ein: Beim Ausbau seines Kellers stieß er auf bis zu 40.000 Jahre alte Mammutknochen.

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Eigentlich wollte ein Winzer nur seinen Weinkeller im niederösterreichischen Gobelsburg ausbauen, doch bei den Bauarbeiten stieß er auf eine ungewöhnliche Substanz im Boden. Er schaltete sicherheitshalber das österreichische Denkmalamt ein, das in solchen Fällen zuständig ist. Das Ergebnis könnte eine archäologische Sensation werden.

Insgesamt drei Mammuts

Die Spezialisten identifizierten die Überreste als Knochen dreier Mammuts. Die Archäologin Hannah Parow-Souchon und ihre Kolleginnen und Kollegen sprechen von einem Sensationsfund: 30.000 bis 40.000 Jahre alt sollen die Knochen sein. Davon konnten die Expertinnen eine ganze Menge freilegen: "Es hörte einfach nicht auf", schildert Parow-Souchon. Die Rippen, so die Archäologin, lagen dort herum "wie Mikado", gefolgt von einem Unterkiefer, der neben dem anderen Oberkiefer lag. "Eine so dichte Knochenlage von Mammuts ist selten", so Parow-Souchon. Zusammengesetzt ergeben die Funde nach ersten Einschätzungen mindestens drei Tiere. "Wir waren alle erstaunt", so die Archäologin.

Wie es in der Gegend vor 40.000 Jahren aussah

Die Konchen könnten mit einem anderen Fund in Zusammenhang stehen, der auf einem benachbarten Grundstück gemacht wurde. Vor etwa 150 Jahren wurden dort Werkzeuge von Steinzeitmenschen gefunden, die ebenfalls etwa 40.000 Jahre alt waren. Möglicherweise haben sie die Mammuts mit ihren Werkzeugen erlegt. Bei der österreichischen Region könnte es sich damals, vor Zehntausenden von Jahren, um eine eiszeitliche Steppenlandschaft gehandelt haben, durch die Mammuts, aber auch Bisons, Rentiere und Pferde zogen.

Hinweise auf steinzeitliches Leben

Die nun neu entdeckten Fossilien werden an das Naturhistorische Museum in Wien übergeben und genauer untersucht, um ihnen weitere Geheimnisse über das Leben vor 40.000 Jahren zu entlocken. Denn wie genau Menschen Jagd auf Mammuts gemacht haben, ist noch nicht klar. Die Forscher erhoffen sich nun neue Hinweise darauf, wie die Menschen damals die Jagd auf die Tiere organisiert hätten.

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