Eine zweifache Corona-Impfung mit dem Präparat von Biontech und Pfizer bietet einer großangelegten Studie aus Südafrika zufolge einen deutlichen Schutz vor schweren Erkrankungen während der dortigen Omikron-Welle.
Die vom südafrikanischen Medizin-Dienstleister Discovery Health veröffentlichte Untersuchung basiert auf mehr als 211.000 positiven Testergebnissen, die zwischen dem 15. November und 7. Dezember festgestellt wurden. Etwa 78.000 davon gingen auf die neue Virusvariante Omikron zurück. Der Studie zufolge bietet eine zweifache Impfung einen 70-prozentigen Schutz vor schweren Verläufen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen, und von 33 Prozent vor einer Infektion, im Vergleich zu Ungeimpften.
Bei Delta-Ausbruch lag der Schutz noch höher
Während des Ausbruchs der Delta-Variante in Südafrika lag der Studie zufolge der Schutz vor einer Infektion allerdings noch bei 80 Prozent und vor einer Krankenhauseinweisung bei 93 Prozent. Glenda Gray, Präsidentin der Forschungsorganisation SAMRC, bezeichnete es dennoch als ermutigend, dass der Impfstoff einen guten Schutz vor schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalten bietet.
Die Studienautoren gaben allerdings zu bedenken, dass es sich um vorläufige Ergebnisse aus den ersten drei Wochen der Omikron-Welle in Südafrika handele, die sich mit deren Ausweitung noch ändern könnten.
Südafrika: Täglich 20.000 Corona-Neuinfektionen
Seit die Omikron-Variante in Südafrika erstmals entdeckt wurde, ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen dort auf rund 20.000 anstiegen. Die Ergebnisse der Analyse unter realen Bedingungen gehören zu den ersten über den Schutz vor Omikron außerhalb von Laborstudien, die einen geringeren Schutz der Covid-Impfstoffe gegen die neue Variante zeigten.
Südafrikanische Studie: Höheres Infektionsrisiko bei Omikron
Die am Dienstag veröffentlichte Studie kommt zu dem Schluss, dass das Risiko einer Neuinfektion während der vierten Welle in Südafrika höher war als bei früheren Wellen. Gleichzeitig sei das Risiko einer Krankenhauseinweisung bei Erwachsenen um 29 Prozent niedriger als bei der ersten Welle Anfang letzten Jahres. Bei Kindern scheine das Risiko einer Krankenhauseinweisung dagegen um 20 Prozent höher zu sein als in der ersten Welle, die absolute Häufigkeit sei aber sehr niedrig.
Bei Kindern geringeres Risiko, ins Krankhaus zu müssen
Die Analyse von Discovery Health zeige zudem, dass das Risiko, dass Kinder positiv getestet werden, deutlich geringer gewesen sei als bei Erwachsenen. "Bei Kindern war die Wahrscheinlichkeit, positiv auf Covid-19 getestet zu werden, im Omikron-Zeitraum um 51 Prozent niedriger als bei Erwachsenen, und insgesamt bleibt das Risiko, dass Kinder wegen Covid-19-Komplikationen ins Krankenhaus eingeliefert werden, gering," erklärte Discovery-Health-Expertin Shirley Collie.
Studie zu Pfizer-Tablette deutet auf Wirksamkeit gegen Omikron hin
Der US-Pharmahersteller Pfizer entwickelt gegen Covid-19 auch eine Tablette. Nach ersten Einschätzungen des Herstellers ist das Medikament auch gegen die Omikron-Variante des Coronavirus wirksam. Die vorläufigen Ergebnisse einer Studie mit 2.250 Probandinnen und Probanden hätten die ersten vielversprechenden Erkenntnisse zur Effektivität des Präparats bestätigt, teilte Pfizer am Dienstag mit. Wenn die Tablette kurz nach Auftreten der ersten Covid-19-Symptome eingenommen wurde, habe das unter Hoch-Risiko-Patienten die Wahrscheinlichkeit eines schweren oder tödlichen Verlaufs um 89 Prozent reduziert.
In den USA soll es bald eine Entscheidung darüber geben, ob die Pfizer-Pille und die des Konkurrenzunternehmens Merck zugelassen werden.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!