Das Defreggerhaus in Osttirol Die höchstgelegene Schutzhütte des Österreichischen Touristenclubs
Auf knapp 3000 Metern liegt das Defreggerhaus unterhalb der Venedigergruppe oft in den Wolken - oder darüber! Es ist ein luftiges „Wolkenhaus“ und zugleich das Tor zum Großvenediger. Von hier führt der kürzeste Anstieg auf den 3666 Meter hohen Gipfel. Schon seit 40 Jahren wird das Defreggerhaus von der Familie Klaunzer bewirtschaftet. In den Sommermonaten sind drei Generationen dort oben daheim, denn zu tun gibt es mehr als genug.
Hinter dem Hütteneingang sortiert Barbara die Vorräte in der kleinen Kammer. Die Materialseilbahn hat gerade den Nachschub auf 2962 Meter hochgebracht. Dennoch müssen die Wirtsleute die Sachen dann noch von der Bahn in die Vorratskammer schleppen. Hier lagern überwiegend trockene Lebensmittel wie Nudeln und Reis, die länger halten. Darüber befindet sich eine kältere Speisekammer, in der frische Sachen wie Salat und Gemüse gelagert werden. Aufbewahrt werden aber auch Mützen, Hausschuhe und Handschuhe und all die Dinge, die Hüttengäste vergessen haben.
Barbara ist die Hüttenwirtin und gute Fee im Defreggerhaus. Sie versorgt die Gäste nicht nur mit Essen und einem Lager, sondern heißt jeden mit ihrer freundlichen Art willkommen. Schon seit vierzig Jahren bewirtschaftet ihr Vater Peter Klaunzer die Hütte und Barbara war schon von klein auf hier oben. Auch ihre Kinder helfen jetzt mit. Johannes, der Jüngste, flitzt durch die Hütte, auch der Balu, der Hüttenhund, fühlt sich hier oben wohl.
Die Tische in der Stube sind alle voll besetzt mit hungrigen Bergsteigern, die zwischen Schinkennudeln und Putengeschnetzeltem wählen können, dazu gibt es Suppe und Nachtisch. Es wird einfach, aber gut und nachhaltig gekocht und so wenig wie möglich weggeworfen.
Überall in der Hütte knarrt und knarzt es, denn vieles ist aus Holz. Das Defreggerhaus ist eine der ältesten und zugleich die höchstgelegene Schutzhütte des Österreichischen Touristenclubs in den Ostalpen. 1887 wurde sie errichtet und nach dem Tiroler Maler Franz von Defregger benannt. Der Künstler hat finanziell am meisten zum Bau der Hütte beigesteuert. Das ganze Material musste vom Tal heraufgetragen werden.
Seit vier Jahrzehnten bewirtschaftet der mittlerweile 67-jährige Peter Klaunzer das Defreggerhaus. Als staatlich geprüfter Bergsteiger erklimmt er regelmäßig die Dreitausender ringsherum, vor allem natürlich auf den Großvenediger. Als wir vor die Hütte treten, schimmert das Abendrot über den Gipfeln. 30 Dreitausender kann man von hier aus bestaunen, den Hochgall, dazu das Malhamkees und direkt vor der Hüttentüre die Zopetzspitze. Auch die Wirtsleute freuen sich hier oben auch nach so vielen Jahren immer noch über einen schönen Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang.
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Karte: Defreggerhaus und Großvenediger