Gipfelhütte mit Herz auf dem Breitenberg Die Ostlerhütte im Ostallgäu
Es gibt nicht allzu viele Hütten in den Alpen, die direkt auf einem Gipfel thronen. Zu den wenigen gehört die Ostlerhütte auf dem 1838 Meter hohen Breitenberg bei Pfronten im Ostallgäu. Sie wurde vor zwei Jahren umgebaut und modernisiert, ist ganzjährig geöffnet und bietet einen grandiosen Blick hinein in die Ammergauer, Lechtaler und Allgäuer Alpen und hinaus ins Voralpenland.
Die Ostlerhütte ist ein echtes „Wolkenhaus“. Im November 2015 hat Andrea Heiligensetzer aus Durach bei Kempten die Ostlerhütte übernommen, nachdem sie zuvor schon mal eine Alpe ohne Strom und fließend Wasser im Oberallgäu bewirtschaftet hatte. Zusammen mit ihrer Familie hat sie aus der schon 1929 errichteten und immer wieder mal erweiterten Ostlerhütte ein Schmuckstück gemacht. Tochter Laura und Sohn Max helfen tatkräftig an den Wochenenden und in den Semesterferien mit und genießen ebenfalls das Dasein und all die schnell wechselnden Wolkenstimmungen hoch oben auf dem Breitenberg. Nur ein paar Schritte neben der Hütte steht das Gipfelkreuz.
Das Motto von Andrea Heiligensetzer lautet „Hütte mit Herz“ - und das Herzblut ist überall zu spüren und zu sehen, sei es in der liebevollen Dekoration der Stube oder in der dicken Gurkenscheibe mit herzförmigen Ausschnitt, die jeder Gast auf dem Teller findet.
Mittelpunkt der Hütte ist die neue halbrunde Gaststube mit dem gemütlichen Kachelofen und den großen Panoramafenstern, aus denen man direkt in den Himmel und auf die Berge ringsum blickt. Man ist geschützt vor Wind und Wetter und doch ganz nahe den Naturgewalten, zum Beispiel wenn ein Gewitter aufzieht, um die Hütte herum die Blitze zucken und der Winddruck das Gebäude zum Wackeln bringt, obwohl es auf der Südseite mit vier dicken Stahltrossen verankert ist.
Trotz der Nähe zur Breitenberg- und Hochalpbahn ist die Ostlerhütte nur zu Fuß zu erreichen, in einer knappen Stunde ab der Bergstation oder vom Achtal oder der Fallmühle aus über verschiedene Wege in zwei bis drei Stunden. Die Hütte ist somit kein Berggasthaus, sondern ganz bewusst eine Berghütte geblieben, betont Andrea Heiligensetzer, auch kulinarisch. Es gibt weder Currywurts noch Schnitzel, auch keine Fritteuse oder einen Packerl-Kaiserschmarrn, sondern frische regionale Hüttenkost wie Kässpatzle, Schupfnudeln, Krautkrapfen, vielerlei Knödel, Suppen und Eintöpfe. Auch die hausgemachten Kuchen sind eine Sünde wert! Ab und zu gibt es auch Raritäten wie zum Beispiel eine Wildbratwurst oder einen würzigen Wildleberkäs - von Wild, das die Pfrontner Rechtler im Gebiet des Breitenbergs geschossen haben. Zu den Spezialitäten gehört aber auch die hübsch im Glas servierte “Weißwurst auf Käs“ – eine Kombination aus Weißwurstsalat und saurem Käs. Zur Verdauung gibt es noch ein Gläschen vom selbstangesetzten, goldgrünen Bergwurzschnaps.
Bergwurz und Co. gedeihen im Kräutergarten auf der jäh abstürzenden Nordseite des Breitenbergs, in absoluter Steillage unterhalb der Balustrade der fünf neuen Ostler-Suiten. Jede Suite bietet in Stockbetten aus wohl duftendem Zirbenholz zwei bis vier Personen Platz, hat Bettwäsche und Handtücher und ein eigenes kleines Bad mit Bergblick aus dem Fenster. Nach den Bergen sind die Suiten benannt: Aggenstein, Falkenstein, Kienberg, Edelsberg und Schönkahler - ein klein wenig Luxus, der aber ins Gesamtkonzept passt. Wie auch die Sonnenterrasse mit den hölzernen Wellnessliegen, über denen schon mal die Gleitschirmflieger kreisen. Die Thermik über der Ostlerhütte auf dem Breitenberg-Gipfel ist meist gut und die Hütte wirklich ein Wolkenhaus, mal umgeben vom reinen Himmelsblau, mal über dem Nebelmeer thronend, mal in Wolkenwatte eingepackt oder mystisch im Wetterleuchten.
Die Ostlerhütte auf dem Breitenberg ist ganzjährig geöffnet, hat am Montag allerdings Ruhetag - außer in den bayerischen Ferien.
Mehr Informationen gibt es unter www.huette-mit-herz.de
Weitere Wolkenhäuser finden Sie in unserem Wolkenhaus-Dossier:
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Karte: Die Ostlerhütte